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Lernen von der Textilbranche

Verantwortung? CSR ist harte Arbeit

CSR-Projekte dürfen nicht als Hobby verstanden werden, das man pflegt, wenn es der Unternehmensalltag mal zulässt. Sie brauchen einen handfesten Plan, den Sie nur schrittweise angehen können. Lernen Sie von der Branche Arbeitskleidung.

Was tun Andere in Sachen Corporate Social Responsibility? Lernen Sie von der Branche Berufskleidung. Denn diese hat einschlägige Erfahrung, weil sie viel in Asien produzieren lässt.

CSR-Projekte dürfen nicht als Hobby verstanden werden, das man pflegt, wenn es der Unternehmensalltag mal zulässt. Ganzheitlich betrachtet ist die Komplexität enorm. Sie brauchen einen handfesten Plan, den Sie nur schrittweise angehen können. Beispiel: Blåkläder.

Verantwortung - ohne Abstriche

Die Schweden (Blåkläder = Blaue Kleider) entwickeln, produzieren und vertreiben seit über 50 Jahren Arbeitsbekleidung für Handwerk und Industrie. Ziele: „verantwortungsvolle“ Gestaltung von Produkten und Lieferketten, ohne bei Funktionalität, Qualität und Design Abstriche zu machen. Grundlage sind soziale, ethische und nachhaltige  Regelwerke, nationale Gesetzgebungen, internationale Konventionen (wie UNO, ILO), regelmäßige Kontrolle, Qualitätsmanagement. 

  • Soziale Verantwortung: Produziert wird u.a. in Vietnam, wo Arbeitern oft kein (oder geringeres) Geld gezahlt wird, wenn die Auftragseingänge zurückgehen. Blåkläder stellt fest an und versucht, Produktionsaufträge auf gleichmäßigem Niveau zu halten. Weitere Maßnahmen: angebundene Krankenschwester, regelmäßige Besuche eines Firmenarztes, medizinische Versorgung, Frühstück, Mittagessen, Zwischenmahlzeiten (kostenlos bzw. subventioniert), kostenlose Busfahrten zur Arbeit und zurück, Sammlungen für Bedürftige, Fonds für zusätzliche Unterstützung bei dringendem Bedarf, Krisenunterstützung und Einsätze zum Aufbau des Ortes, Spenden an Kinderheime, Bezahlung von Schulbüchern sowie gemeinsame Feiern von nationalen Gedenktagen (hohe Bedeutung in Vietnam!).
  • Energiemanagement. Rund Hälfte des Stroms für die Näherei stammen aus Solarenergie. Damit wird die Hälfte der Nähmaschinen betrieben. Die Dächer der Fertigungsstätten sind mit Solarzellen und Lichtkuppeln (Prismatic Skylights) versehen, die Hitze und UV-Strahlung abhalten. Sensoren schalten bei Bewölkung und Dunkelheit LED-Beleuchtung zu. Ergebnis: reduzierter Stromverbrauch und hellerer, angenehmerer Arbeitsplatz.
  • Fracht- und Lagermanagement. Wichtig ist die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette. Blåkläder gibt an, nur voll beladene Container zu verschicken. Ziel ist, teure Transportwege mit größerer Klimaauswirkung – also Flüge – möglichst zu vermeiden. Das bedingt, nur mit wenigen, sorgfältig ausgewählten Fabriken zusammenzuarbeiten und die Lagerhaltung intelligent auszurichten.
  • Verpackungsmanagement. Die Herstellungskosten eines Plastikbeutels sind weitaus günstiger als ein fertiges Kleidungsstück wegzuwerfen. Um Schimmeln der Kleidung während der Lagerung und des Transports zu verhindern, werden die Produkte in recycelbaren Kunststoff verpackt. 60% der Kartons aus der Produktion werden wiederverwendet.

Fazit: CSR ist ein komplexes Feld. Maßnahmen erfordern Grips, Umdenken, Mittel und „Mäuse“ – vor allem aber festen Willen. Ein solches Projekt darf nicht auf halber Strecke leerlaufen. Das verpulvert Geld und Vertrauen. Beginnen Sie jetzt – vor Ihren Wettbewerbern.

Empfehlung: Reden Sie in der Öffentlichkeit über Fortschritte, Erfolge und Ihre neue Produkt- und Preispolitik.

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