Sorgenland hat Talsohle erreicht
In Griechenland gibt es zarte Ansätze einer Erholung. Als Investitionsstandort sowie für Ex- und Importe lohnt ein Blick gen Süden.
Nach dem verlorenen Jahr seit Antritt der Syriza-Regierung hat Griechenland die Talsohle erreicht. Das zeigt sich auf mehreren Gebieten. So hat Euler Hermes seine Zurückhaltung gegenüber Griechenlandkrediten aufgegeben und finanziert wieder, wenn auch limitiert. Hermes-Staatsbürgschaften gibt es ohnehin. Exportorientierte Betriebe erhalten über die Höchstgrenze von 150.000 Euro pro Tag hinaus Devisen. Das läuft namentlich in Athen-fernen Regionen wie bspw. in Thessaloniki relativ problemlos. Gegen Jahresende könnten die Kapitalverkehrskontrollen weiter gelockert werden. Im Rahmen des Juncker-Plans bemüht sich die EIB verstärkt um Projekte in Griechenland. Schwerpunkte sind die Lebensmittelindustrie, Erneuerbare Energien und der Tourismus. Hier hilft das EIB-Büro in Athen. Einen Überblick über Projektdurchführung, Finanzierung etc. erhalten Sie über www.eib.org/eiah. Gefördert werden auch Investitionen von KMUs in Maschinen und Anlagen. Namentlich elektrotechnische Erzeugnisse, Pharmazie und Metallwaren sind hier Exportgüter, die in den Nachbarländern wie Bulgarien oder auch in Serbien Absatz finden. Deutsche Kooperationspartner sind begehrt. Das durchschnittliche Lohnniveau liegt bei 91,0 (2010=100), in der EU bei 102,3. Es gibt zudem vielfältige Subventionen. Auch hier gilt: Je weiter weg von Athen, desto günstiger ist es. Unerlässlich bleibt eine Bonitätsprüfung. Die Deutsch-Griechische IHK bietet sie an (www.griechenland.ahk.de). Unabhängig davon: In Griechenland gilt Vorkasse – Schecks zählen nicht dazu.
Fazit: Der Nachholbedarf griechischer Betriebe und Konsumenten nach der langen Durststrecke ist groß. Stellen Sie sich rechtzeitig darauf ein.