China: Ausländer werden ab 2022 teurer
China will die Besteuerung von Ausländern ab 2022 ändern. Das hätte gravierende Auswirkungen. Auf entsendende Unternehmen kommen dann für ihre Mitarbeiter vor Ort erheblich höhere Kosten zu. Das sollte zum Umdenken anregen.
Derzeit können Arbeitgeber Ausgaben wie Wohnung, Schulgeld, bis zu zwei Heimflüge (und weitere Leistungen) für Mitarbeiter steuerlich absetzen. Das ist eine komfortable Situation, die sich bei Vertragsgesprächen trefflich ausgestalten lässt. Denn das Schulgeld pro Kind kostet in China schon mal locker 50.000 Euro pro Jahr. Und für eine (halbwegs adäquate) Wohnung in einer Metropole sind nicht selten im Schnitt 4.000 Euro im Monat hinzublättern. Solche Beträge sind im Prinzip für viele nur bei verringerter Besteuerung verkraftbar.
Auswirkungen nicht unterschätzen
Diese Vorteile will die chinesische Regierung ab 2022 beschneiden. Diese Leistungen können dann nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden. Und auch ausländische Arbeitnehmer können dann nur noch vergleichsweise niedrige Beträge absetzen, wie alle anderen Arbeitnehmer im Land.
Unsere Quellen in Shanghai und Peking sagen uns, dass viele Unternehmen die Bedrohungslage unterschätzen. Das ist fahrlässig. Denn im Moment gibt es laut der Kanzlei R&P China Lawyers keine Anzeichen dafür, dass die Behörden einlenken.
Wen will man sich noch leisten?
Unternehmen, die Arbeitnehmer mit Familie in China haben (oder haben wollen), sollten sich darauf einstellen, Budgets rechtzeitig umzuschreiben, kräftig in die Tasche greifen zu müssen oder gar (bestimmte) Arbeitnehmer aus China abzuziehen.
Es gilt also, sich schleunigst Gedanken zu machen, welche finanziellen Belastungen aus dem angedachten Fiskalgesetz resultieren können. Lässt sich die aktuell vereinbarte Strategie unter veränderten Bedingungen weiterführen? Wo ist eventuell anzupassen?
Fazit: Laut R&P ist mit Auswirkungen auf Personalentwicklung, interne Kontrolle und Compliance zu rechnen.
Empfehlung: Unternehmen, die Arbeitnehmer mit Familie in China haben (oder haben wollen), sollten sich darauf einstellen, Budgets rechtzeitig umzuschreiben, kräftig in die Tasche greifen zu müssen oder gar (bestimmte) Arbeitnehmer aus China abzuziehen.