Strategisch denken und handeln
Auch unter den derzeit guten Bedingungen sollte die Unternehmensfinanzierung strategisch durchdacht sein.
Auch wenn die Rahmenbedingungen auf der Finanzierungsseite derzeit extrem günstig sind: Unternehmensfinanzierung bleibt eine strategische Aufgabe. Viele Unternehmer, insbesondere kleinere Mittelständler, vernachlässigen das jedoch und kümmern sich oft zu kurzfristig (operativ) darum. Das erhöht die Risiken und kostet meist mehr Geld als nötig. Bei der strategischen Finanzplanung sollten Sie einen Zeitrahmen von zwölf, besser noch 24 Monaten im Blick haben. Für diesen Zeitraum sollte der grundsätzliche Finanzierungs- und Liquiditätsbedarf sehr klar sein. Wer genau weiß, in welchem Monat Kredite zu verlängern oder aufzunehmen sind, kann gezielt darauf hin arbeiten. Gerade im aktuellen Zinsumfeld bieten sich dann auch Gestaltungsoptionen, z. B. die Zusammenlegung und Verlängerung kleinerer Kredite. Auch die vollständige Ablösung alter Verbindlichkeiten kann sinnvoll sein. Ein zeitlicher Vorlauf zur Finanzplanung ist bares Geld wert. Eine bessere Übersicht über den konkreten Finanzierungsbedarf hilft Ihnen dabei, in Ruhe diverse Angebote zu vergleichen und somit auch bessere Konditionen auszuhandeln. Dabei sollten Unternehmer in jedem Fall mindestens zweigleisig fahren. Es wäre nahezu fahrlässig, sich nur auf die Hausbank oder die örtliche Sparkasse zu verlassen. Denn angesichts der Mickerzinsen gehen viele Banken mit relativ hohen Angeboten in die Verhandlung; Spielraum nach unten besteht aber fast immer. Das Verhandeln kann sich lohnen: Bei einer Kreditsumme von 500.000 Euro macht ein Unterschied von 0,2 Prozentpunkten im Jahr immerhin eine Differenz von 1.000 Euro p. a. aus.
Fazit: Planen Sie die Unternehmensfinanzierung grundsätzlich strategisch und möglichst im Jahresturnus voraus. Das spart Geld und meist auch noch Nerven.