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M&A-Markt für Mittelständler bleibt schwach

Deutsche Unternehmen fallen weiter als Käufer aus

Der Markt für Unternehmenskäufe und -verkäufe M&A (Mergers and Acquisitions) bleibt schwach. Seit der Corona-Krise werden wesentlich weniger Unternehmen verkauft als zuvor. Es fehlen vor allem die Käufer aus Deutschland.

Der M&A-Markt für mittelständische Firmen bleibt schwach. Eine Studie der Förderbank KfW zeigt:  Die Unternehmensverkäufe haben sich nicht vom Corona-Einbruch erholt. 2017 wurden 1.300 Übernahmen getätigt, bei denen deutsche Mittelständler mit einem Umsatz von bis zu 500 Mio. Euro entweder gekauft wurden oder als Käufer auftraten. Seit 2020 liegen die Übernahmen etwa 35% unter dem Niveau der Zeit vor Corona (2015 bis 2019). Seither gibt es pro Jahr nur noch knapp unter 800 Übernahmen, an denen deutsche Mittelständler beteiligt sind.

Am meisten gefragt sind Industrieunternehmen. Sie machten 33,4% aller verkauften Unternehmen seit 2020 aus. Besonders Unternehmen aus Zukunftsbranchen wie elektronische und optische Erzeugnisse wurden verkauft. Auch Maschinenbauer und Hersteller von Metallerzeugnissen waren als Kaufobjekte gefragt. Mittelständler aus dem IT- und Software-Bereich waren besonders begehrt. Obwohl sie nur 6% aller Mittelständler ausmachen, kamen 27,6% aller verkauften Unternehmen aus der Branche. Unternehmen der Bereiche Handel, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen und Finanzen/ Versicherungen fanden seltener einen Käufer. Auch unter den Käufern dominierten Industrie und IT/ Software. Allerdings spielten auch Finanzdienstleister mit 18% aller Käufer eine wichtige Rolle. Sie nutzen Unternehmenskäufe auch als Finanzanlage.

Fast die Hälfte der Käufer sind ausländische Unternehmen

Ausländische Unternehmen machen inzwischen fast die Hälfte der Käufer aus. Ein Drittel kommt dabei aus dem europäischen Ausland. In den Jahren 2005 bis 2019 lag ihr Anteil erst bei 39%. Bei wissenschaftlichen / technischen Dienstleistungen und in der Logistik sind sie als Übernehmer besonders aktiv. US-Unternehmen haben seit 2020 etwas über 9% aller verkauften deutschen Mittelständler übernommen und sind damit die wichtigste Käufernation.   

Die relative Stärke der ausländischen Käufer liegt an den fehlenden Käufern aus Deutschland. Wie eine Studie des IW (Institut der deutschen Wirtschaft) zeigt, haben sich die sogenannten Mid Caps, größere Mittelständler mit 500 bis 3.000 Mitarbeiter, in den letzten Jahren schlecht entwickelt. Zu ihnen gehören auch viele der erfolgreichen „Hidden Champions“, die weltweit hohe Marktanteile in Nischenmärkten erreichen. Insgesamt sind es um die 16.000 Unternehmen in Deutschland. Diese Unternehmen sind seit der Jahrtausendwende, auch mit Übernahmen, stark gewachsen. Seit 2019 stagnieren sie. Erst bei einem länger laufenden wirtschaftlichen Aufschwung wird die Zahl der Unternehmensverkäufe im Mittelstand wieder wachsen, nimmt das IW an. Somit wird es frühestens 2026 zu mehr Transaktionen kommen.

Fazit: Der Verkauf von mittelständischen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren schwach entwickelt. Der Markt wird sich auch im kommenden Jahr eher seitwärts entwickeln. Erst ein besseres Wachstum in Deutschland wird die wichtigen inländischen Käufer zurück in den Markt holen.

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