Deutsches M&A-Geschäft boomt bei steigenden Unternehmenspreisen
Die Nachfrage nach deutschen Unternehmen steigt weiter. Doch diese finden selber nur wenige attraktive Kaufgelegenheiten im Ausland. Wer hierzulande verkaufen will, ist in einer exzellenten Ausgangslage. Die Geschäfte laufen in der Regel gut. Die meisten Auftragsbücher sind prall gefüllt.
Entsprechend hoch sind die Multiplikatoren. Die EBIT-Vervielfältiger für kleine und mittlere Unternehmen sind gegenüber dem Vorquartal erneut leicht gestiegen. Sie liegen im Bausektor bei 5 (Minimum), für alle anderen Branchen zwischen 6 und 8 und klettern bis auf 10 für die Pharma-Industrie.
Die Nachfrage nach Cybersecurity steigt besonders
Besonders stark gefragt sind Firmen aus dem Bereich der Cybersecurity. Die wachsende Bedrohung, Opfer von internationalen Hackerangriffen zu werden, treibt die Nachfrage enorm an. Etliche große Firmen sehen sich darum gezielt nach Übernahmekandidaten um, die ihnen bei der Gefahrenabwehr helfen können. Außerdem versuchen die großen Beratungskanzleien, sich Expertise einzukaufen. Das Beratungsgeschäft für IT-Sicherheit gilt auf Jahre hinaus als vielversprechend. Die EBIT-Multiplikatoren klettern in Richtung 9 bis 10.
Unternehmen, die im Ausland zukaufen wollen, beklagen dagegen vielfach zu hohe Preise. Zwar ist das Finanzierungsumfeld weiter sehr günstig. Die Preisvorstellungen relevanter Übernahmekandidaten sind aus der Sicht der Käuferfirmen aber vielfach zu hoch. Folge: Etliche Deals werden auf der Zielgeraden abgebrochen.
Fazit:
Verkäufer haben hierzulande sehr gute Karten. Die erzielbaren Preise sind hoch. Perspektivisch könnte der ausufernde Zollstreit zu einer M&A Belebung führen, falls sich etliche Unternehmen auf andere Märkte orientieren, um Zölle zu vermeiden.