Preise gleichen sich an
Am Unternehmensmarkt geht es mit den Preisen leicht nach oben. Unser aktueller Überblick.
Zu hohe Forderungen der Verkäufer hinterlassen Bremsspuren am Unternehmensmarkt. Die durchschnittlichen Multiplikatoren sind in etlichen Sektoren gegenüber dem ersten Quartal über alle Branchen hinweg leicht rückläufig. Die Branchen, die zuletzt schon relativ teuer waren oder deren Multiplikatoren jüngst gestiegen waren, geben wieder ab. Dazu zählen vor allem Chemie- und Pharmaunternehmen (EBIT-Multiple 10,1), aber auch Telekommunikation (EBIT-Multiplikator 8,7) und Fahrzeugbau (EBIT-Multiplikator 8,0). Im Durchschnitt der Branchen sinken die Multiples damit um 0,2 Punkte. Das ergab eine Finance-Umfrage bei M&A-Experten. In den Branchen, die in den vergangenen Monaten preislich kaum vom Fleck kamen, steigen dagegen die Multiples. Im Mittel geht es leicht um 0,2 Punkte nach oben. So stiegen die Preise für Transport- und Logistikunternehmen (EBIT-Multiplikator 8,3) und in der Elektrotechnik (EBIT-Multiplikatoren 9,3). Innerhalb der Branchen verengt sich die Bandbreite der Multiplikatoren. Grund dafür sind tendenziell steigende Preise für kleinere Unternehmen. Über alle Sektoren und Größenklassen hinweg liegen die EBIT-Multiplikatoren zwischen 6,0 (kleine Umweltunternehmen) und 10,1 (große Pharmafirmen). Technologieführer lassen sich weiterhin besonders gut verkaufen. Derzeit sind vor allem große, global tätige Unternehmen auf der Suche nach Innovationsführern, die das eigene Produktportfolio abrunden. Dabei werden oft kleine F&E-Unternehmen ins Visier genommen. Gesucht sind auch Firmen, die als Vernetzungsspezialisten (Stichworte Internet 4.0 und Digitalisierung) oder mit einem starken Vertriebsnetz die Geschäfte der Käufer skalieren können.
Fazit: Die aktuellen Preisbewegungen am Unternehmensmarkt sind geringfügig. Spitzenbranchen geben etwas ab, die Nachzügler holen leicht auf. Da die Ertragslage gut bleiben dürfte, wird sich der sanfte Aufwärtstrend insgesamt fortsetzen.