Sanfte Käufer aus den BRIC-Staaten
Viele Befürchtungen sind unbegründet: Investoren aus Brasilien, Russland, Indien und China sind besser als ihr Ruf.
Käufer von Unternehmen aus den BRIC-Staaten sind oft besser als ihr Ruf. Das betrifft insbesondere die Sicherheit der Arbeitsplätze und die Anerkennung der betrieblichen Mitbestimmung. Das ist das Ergebnis einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, für die etliche Unternehmen befragt wurden. Investoren aus Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) sind heute bereits an über 1.000 deutschen Unternehmen beteiligt. Gut 75% dieser Firmen sind Neugründungen, 25% Übernahmen. In etlichen dieser Unternehmen gab es vor dem Einstieg der Ausländer große Bedenken. Die größten Befürchtungen sind, dass die Investoren Arbeitsplätze abbauen, Arbeitsbedingungen deutlich verschlechtern und die Mitbestimmung einschränken. All dies ist in den meisten Fällen aber nicht so. Insbesondere die Mitbestimmung wird von Investoren als etwas akzeptiert, das „zu Deutschland dazugehört“, so die Autoren der Studie. Ein Blick auf die Motive für Investitionen in Deutschlands Mittelstand untermauert diese Erkenntnisse. Denn die meisten ausländischen Käufer verfolgen strategische Ziele. Sie investieren vorrangig in Technologien, die hier von hoch qualifizierten Mitarbeitern hergestellt werden. Außerdem kaufen sie sich hier meist eine hohe Produktqualität ein, wollen aber nicht einfach Know-how einsammeln und verlagern.
Fazit: Wollen Sie sich ausländische Investoren – insbesondere aus den BRIC-Staaten – ins Unternehmen holen, gehen Sie auf die Vorbehalte und Sorgen Ihrer Belegschaft ein. Die Studie gibt Ihnen dafür gute Argumentationshilfen.