Seefrachtmarkt schlägt hohe Wellen
Trotz Rekordumsätzen vieler Häfen warnen Insider vor der Unterbrechung von Lieferketten. Eine Reihe von Risikofaktoren könnten spontan akut werden und erhebliche Probleme bereiten. Dazu zählen die hohe Verschuldung der Schifffahrtsindustrie mit Pleiten (wie der Reederei Hanjin), Fusionen (wie Hapag-Lloyd und UASC) und eine allgemeine Markbereinigung.
Auch der Gigantismus auf den Weltmeeren bereitet Sorgen. Häfen stoßen schnell an ihre Kapazitätsgrenzen, wenn Dickschiffe mit je 20.000 Standardcontainern auftauchen. Manche Schiffe können nur halbbeladen auf Wasserstraßen (z.B. der Elbe) fahren. 2017 kam es zu Engpässen an Terminals, was zu massiven Verspätungen im Vor- und Nachlauf geführt hat.
Anzahl der globalen Reedereien sinkend
Von ehemals 20 globalen Reedereien sind noch elf aktiv. Und nicht allen geht es gut. Der Verband BME berichtet von Streichungen von Abfahrten, wenn den Reedern die Auslastung zu niedrig erscheint. Für Einkäufer, Industrie und Handel kann das schnell bedeuten: latente Unsicherheit, Produktionsunterbrechung, Mehrkosten, geringerer Preiswettbewerb.
Auch Spediteure stehen unter großem Preisdruck. Sie geben das an die Verladerseite (Einkäufer von Frachten) weiter. Trotz des boomenden E-Commerce könnte es durch jedes neue Mega-Schiff zu Überkapazitäten kommen.
Fazit: 2018 wird volatil und schwer planbar, heißt es beim BME.
Empfehlung: Stellen Sie sich auf weiter hohe Frachtraten und die üblichen Zuschläge zu bestimmten Zeiten ein. Checken Sie frühzeitig Alternativen wie interkontinentale Verkehre (globale Warenbewegung mittels Schiff und Flugzeug von und nach Übersee, LKW und Eisenbahn von und nach Zentralasien sowie Nah-/Mittel-Ost).