Viele KMU investieren nicht mehr, weil sie mit Schließung rechnen
Auch bei den Unternehmern gibt es eine Alterung in Deutschland. Und die sich deutlich auf die Wirtschaftsentwicklung der kommenden Jahre auswirken wird. 2002 waren die deutschen Unternehmer im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt. Derzeit sind es 53 Jahre.
Zahlreiche Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen investieren nicht mehr, weil sie unsicher sind, ob ihr Betrieb weiter besteht. Liegt eine Betriebsübergabe weiter als fünf Jahre in der Zukunft, investieren noch 56% der Inhaber. Von denen, die in weniger als fünf Jahren übergeben wollen, investieren nur noch 41%.
Investitionsanteil der KMU sinkt
Das wirkt sich auf die Gesamtinvestitionen in Deutschland aus. Der Anteil der Investitionen am BIP ist von 15,8% Anfang der neunziger Jahre auf aktuell 12,3% gesunken. Der Tiefstand lag in der Weltwirtschaftskrise 2009 bei 11,7%. Gleichzeitig steigt der Anteil größerer Unternehmen an den Investitionen. Viele Unternehmensinhaber werden keine Nachfolger finden. Die fehlende Investitionsbereitschaft ist daher rationales Verhalten.
Etwa 16% der im Moment bestehenden Betriebe wird schließen
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) geht davon aus, dass 16% der aktuell bestehenden kleinen und mittleren Betriebe in den kommenden Jahren geschlossen wird, weil ein Nachfolger fehlt. Die meisten machen Gewinn. Das waren 2018 (aktuellste verfügbare Daten des IFM, Institut für Mittelstandsforschung, Bonn) über eine halbe Million Betriebe. 1,5 Millionen Beschäftigte arbeiten dort und erwirtschafteten einen Umsatz von 213 Milliarden Euro. Das sind 6,3% des BIP. Durch die Coronakrise hat sich das Problem verschärft. Es werden etwas mehr Betriebe schließen.
Fazit: Zahlreiche Betriebsschließungen bei KMU werden es in den kommenden Jahren schwerer machen, Wirtschaftswachstum zu erzielen.