Deutsche Unternehmen berichten immer häufiger über Betrügereien in Westafrika. Nach GTAI-Schätzungen werden Verbraucher und Unternehmen weltweit um ca. 7 Mrd. US-Dollar p. a. gebracht. Die Maschen der Betrüger werden dabei immer raffinierter. Ein Überblick, worauf sich Unternehmen einstellen müssen:
Vor einer Geschäftsanbahnung reichen Betrüger Bonitätsbescheinigungen von nichtkommerziellen Banken ein. Beliebte Adresse ist die afrikanische Entwicklungsbank. Diese verfügt nicht über direkte Kundenbeziehungen. Die Bescheinigung ist laut Germany Trade & Invest nichts wert.
Aus Uganda flattern Bestellungen ein, die per Scheck im Voraus bezahlt werden. Lieferadresse sind die Flughäfen von Kampala oder Entebbe. Die Schecks, meist ausgestellt in Großbritannien oder den USA, sind gefälscht oder ungedeckt – und die Ware verschwindet im Flughafen.
Andere Variante: Der Scheck lautet auf einen höheren Betrag als der Bestellwert der Ware. Die Überschuss-Summe soll zurück überwiesen werden. Auch hier ist das Geld weg.
Es werden Mustersendungen angeblich von internationalen Organisationen (z. B. Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) angefordert. Dann wird um eine Überweisung für den Zoll für das Muster gebeten.
Betrüger haben sogar schon Besuche deutscher Unternehmer in Afrika organisiert. Die dort vermeintlichen künftigen Kunden waren allesamt in den Betrug involviert.
Fazit: Afrika lockt als kommender Markt. Doch Vorsicht ist hier noch mehr angebracht als anderswo. Vermeiden Sie auf jeden Fall Überweisungen via Western Union. Hier gibt es keine Haftung. Nutzen Sie immer normale Geschäftsbanken, die Bonitäten auch beurteilen können. Verlässliche Bonitäts- und Personenauskünfte gibt es bei deutschen Botschaften und der jeweiligen deutsch-afrikanischen Handelskammer.