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Serie: Blockchain im Unternehmen (115)

Bitcoin als Liquiditätsreserve nutzen

Bitcoin. © SlavkoSereda / Getty Images / iStock
Unternehmen, die ihre „Kasse“ mit Bitcoin füllen, könnten in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil haben. Denn mit Bitcoin kann es ihnen gelingen, den Zugang zu knappen Gütern auch ich langen Krisenphasen stets sicher zu stellen.

Unternehmen sollten einen Teil ihrer Kasse mit Bitcoin füllen, um im schlechtesten Fall handlungsfähig zu bleiben und im besten Falle einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Denn der Kryptowährung wird in den nächsten Jahren eine schnell wachsende Bedeutung im Zahlungsverkehr zukommen. Darauf deutet auch die Entscheidung von Russlands Präsident Wladimir Putin hin, der für Gaslieferungen künftig auch Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren will. 

Neben Gas werden auch viele andere Güter im neuen Ost-West-Konflikt knapp und teuer. Die Inflationsrate hat im März mit 7,3% das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. Viele Unternehmen halten insbesondere in Krisenzeiten viel Kapital vor. Das verliert nun über die Inflation an Wert und über die Strafzinsen. Bitcoin - und andere Kryptowährungen - sind dafür eine Alternative. 

Bitcoin braucht kein staatliches Vertrauen

Gerade den Bitcoin sehen wir als zukunftssicher an. Denn er wird knapp bleiben, weil seine Menge auf 21 Millionen Stück weltweit begrenzt ist. Zudem kann BTC global bei sehr geringen Koste in Sekundenschnelle transferiert werden. Neue Technologien wie das Lightning-Netzwerk machen das möglich. Bitcoin-Konten können anders als auf Euro, Dollar oder Rubel lautende Konten nicht eingefroren oder sanktioniert werden. Bestände in Bitcoin sind damit gerade im Krisen- und Kriegsfall weniger risikobehaftet als Staatsgeld. Unternehmen können sich so wertvolle Liquidität sichern.

Großkonzerne wie Tesla machen es vor

Das Unternehmen Tesla hat erst kürzlich eine Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC gemacht, dass es Bitcoins im Wert von 2 Milliarden US-Dollar besitzt. Damit ist der Konzern in der Lage blitzschnell global Liquidität zwischen seinen verschiedenen Standorten zu verschieben. Und das, ohne dass das Geld durch staatliche Autoritäten eingefroren werden kann. Auch andere Unternehmen wie die Geschäftsanalyse-Plattform Microstrategy oder die Software-Firma Black.one halten Milliarden schwere Kassen an Bitcoin-Beständen vor. 

Unternehmen können durch Bitcoins leichter Teil des globalen Finanz-Systems bleiben

In einer durch den neuen Ost-West-Konflikt liquiditätsgestörten Globalisierung werden Unternehmen mit Bitcoins finanztechnisch liquider, mobiler und agiler sein als mit staatlichen Währungen. Sie können damit trotz Sanktionen Märkte leichter erobern oder behalten und leichter finanziellen Zugang zu Märkten erhalten und behalten. Damit sichern sie sich Marktanteile, wo andere Unternehmen sie verlieren. 

Längst gibt es für die Buchhaltung klare Regeln, wie mit Bitcoins umzugehen ist (vgl. FB 21.02.). Auch standardisierte Verfahren zur Geldwäscheprüfung sind für Kryptowährungen bereits etabliert (vgl. FB 14.02.). Länder wie El Salvador haben Kryptowährungen wie Bitcoin sogar zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. El Salvador gibt sogar eine Bitcoin-Anleihe heraus (vgl. FD 10.12.21). Die Stadt Lugano in der Schweiz will Bitcoin und Tether zum gesetzlichen Zahlungsmittel erheben, in dem die lokalen Steuern abgeführt werden können. Unternehmen müssen sich darum hinsichtlich der Legalität und Normalität von Kryptowährungen immer weniger Sorgen machen.

Fazit: Unternehmen, die mit Kryptowährungen zahlen oder diese annehmen können, haben strategische Vorteile. Außerdem sollten sie einen Teil ihrer Liquidität in Kryptowährungen (z. B. Bitcoin) aufbewahren. Das verschafft insbesondere in Krisen- und Kriegszeiten entscheidende strategische (Überlebens-)Vorteile.
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