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China beugt der Abschottung durch den Westen vor

Blockfreie Staaten gewinnen Bedeutung

In dem Maße wie die wirtschaftliche Blockkonfrontation steigt, wird die Bedeutung der blockfreien Länder zunehmen. Diese These wird nun durch ein Research des Internationalen Währungsfonds (IWF) gestützt. Die China-Korrespondentin der FUCHSBRIEFE bestätigt den Befund und berichtet, dass viele chinesische Unternehmen schon umsteuern.

Die blockfreien Staaten werden künftig eine besonders wichtige Rolle spielen. Darauf deutet eine Studie des internationalen Währungsfonds (IWF) hin. In seiner Untersuchung („Changing Global Linkages“ A New Cold War?“) zeigt der IWF, wie sich die globale Handels- und Investitionslandschaft verändert und zu den blockfreien Staaten verschiebt. Die werden, so die plausible Schlussfolgerung des IWF, künftig als eine Art "Verbindungsländer" zwischen den Blöcken fungieren. Diese Staaten werden die Brücken zwischen den rivalisierenden Blöcken sein. 

Laut IWF werden diese Länder eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung globaler Handels- und Investitionsströme spielen. Denn die zunehmende Rivalität zwischen China und dem von den USA angeführten Westen treibt derzeit die Fragmentierung der Weltwirtschaftsordnung an. Washington und Brüssel haben zum Schutz ihrer heimischen Märkte eine Reihe von Zöllen, Exportkontrollen und andere Maßnahmen eingeführt. Chinesische Unternehmen eröffnen dagegen  immer mehr Niederlassungen in einer Reihe von blockfreien Drittländern.

Investitionen werden in blockfreie Staaten verlagert

Das Hauptmotiv für die Verlagerung von Investitionen in diese blockfreien Länder besteht darin, protektionistische Maßnahmen westlicher Länder gegen in China ansässigen Unternehmen zu umgehen. Das bestätigt unsere China-Korrespondentin. Die Rhodium Group verlagert derzeit chinesische Direktinvestitionen aus dem Ausland (USA, Europa) verstärkt in aufstrebende Märkte in Asien. Beliebte Investmentziele sind auch Singapur, Vietnam, Irland, Ungarn und Mexiko. 

Chinesische Unternehmen, die in diesen Ländern investieren, erhalten Zugang zu großen Freihandelszonen mit minimalen Zöllen und regulatorischen Hindernissen. Durch die Ansiedlung in einer neuen Region können diese Firmen ihre Identität verwässern oder umfunktionieren und so dem Handelsstreit zwischen China und Amerika und Europa entgehen, sagen Analysten.

Singapur Washing: Unternehmen greifen zum geopolitischen Schutzschild

Dieses Verhalten ist in Singapur so ausgeprägt, dass es sich einen eigenen Namen „Singapore Washing“ eingehandelt hat. Durch den Aufbau einer Präsenz in Singapur verschaffen sich chinesische Firmen ein geopolitisches Schutzschild, und distanzieren sich damit von den zunehmenden Spannungen zwischen China und anderen Ländern. Sie verbessern so ihr globales Image und vermeiden damit den Eindruck einer übermäßigen Abhängigkeit von China. Das hilft ihnen Vertrauen und Akzeptanz in westlichen Märkten zu gewinnen.

Chinesische Technologiegiganten wie Alibaba und ByteDance haben ihren regionalen Hauptsitz in Singapur eingerichtet. Singapur bietet ein stabiles regulatorischen Umfeld und Anreize für Firmen, darunter Steuervorteile und Zugang zu internationalen Märkten. Der Fast-Fashion-Konzern Shein, der 2008 in Nanjing gegründet wurde und dessen Lieferketten, Lager und Lagerbestände weiterhin China bleiben, ist ein weiteres Beispiel. In 2022 verlegt das Unternehmen seinen Hauptsitz nach Singapur und definiert sich seitdem als „globales Online-Mode und Lifestyle“-Unternehmen. Nach Aussagen von Professor Ja-Ian Chong, Professor an der National University of Singapur, dient Singapur mehr und mehr als ein Deckmantel für Unternehmen mit fragwürdigen Verbindungen zu China.

Fazit: Der Westen versucht, sich gegen unliebsame Konkurrenz aus China abzuschotten. China und chinesische Unternehmen beugen dem vor und öffnen Dependencen in blockfreien Staaten. Deren Bedeutung wird wachsen, darum werden sich dort auch Chancen eröffnen. Der Handel mit China wird künftig zunehmend über Verbindungsländer abgewickelt werden.
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