BRICS-Länder erarbeiten Leitlinien für die Erweiterung
Die BRICS-Staaten wollen eine globale Führungsrolle einnehmen. Das wurde beim BRICS-Außenministertreffen an diesem Wochenende in Kapstadt (Südafrika) deutlich. „Es ist unsere Vision und Hoffnung, dass die BRICS eine globale Führungsrolle übernehmen“, sagte die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor.
BRICS erarbeiten Leitlinien für die Erweiterung des Bündnisses
Strittig ist aber noch der Weg dorthin. Eigentlich sollte von Kapstadt ein starkes Erweiterungssignal ausgehen. Das war der Wunsch Chinas und Russlands. Sie wollen eine zügige Neuordnung des Welthandels. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte in Kapstadt, dass „mehr als ein Dutzend Staaten“ in die BRICS aufgenommen werden wollen. Auch China bekräftige seinen Wunsch, zügig neue Mitglieder aufzunehmen. Doch Brasilien, Indien und Südafrika bremsen, da sie um ihre Bedeutung im Bündnis fürchten. Die Konkretisierung der Erweiterungspläne wurde auf das nächste BRICS-Treffen im August verschoben.
In Kapstadt wurde zunächst vereinbart, Leitlinien für die Aufnahme weiterer Staaten zu erarbeiten. Denn bislang gibt es kein formelles Verfahren für die BRICS-Erweiterung. Dennoch ist sie bereits im Gange. Über die New Development Bank – die Förder- und Kreditbank der BRICS – sind schon Ägypten, Bangladesch und die Vereinigten Arabischen Emirate enger an die Gemeinschaft angebunden. Saudi-Arabien will nun ebenfalls Mitglied der New Development Bank werden. Das ist der erste Schritt zur Vollmitgliedschaft. Brasiliens Präsident Lula Da Silva machte sich jüngst für die Aufnahme Venezuelas in die BRICS stark. Algerien, Argentinien, Bahrain, der Iran, Indonesien, Thailand und Uruguay sind ebenfalls Beitrittskandidaten (FB vom 02.05.).