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Macht sie der Klimawandel risikoreicher?

CAT-Bonds vom Ukraine-Krieg unberührt

Dicke Wolken über einem Feld mit Blitz. © Patrick Pleul / dpa / picture alliance
Katastrophen-Anleihen verfallen, wenn eine zuvor genau definierte Katastrophe eintritt. Interessanterweise hat sie die jüngste Katastrophe – der Ukraine-Krieg – aber kaum berührt. Woran liegt das?

CAT-Bonds-Fonds sind von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges nahezu gänzlich unberührt geblieben. Anleger finden daher in den Katastrophen-Anleihen eine interessante Möglichkeit, um ihr Portfolio in unsicheren Marktzeiten zu diversifizieren. 

Die Zahlungsverpflichtungen oder Tilgungsansprüche dieser Schuldverschreibungen hängen von vorab definierten Naturereignissen ab. Der Tilgungsanspruch der Gläubiger verfällt, wenn dieses vorab definierte Ereignis eintritt. Das eingesammelte Kapital kommt dann den Betroffenen zugute. Tritt dieser Fall aber nicht ein, kassieren Anleger jährlich hohe Kupons und erhalten am Ende der Laufzeit den Nennwert zurück.

Corona und Ukraine interessieren CAT-Bonds nicht

Ein riesiger Vorteil der CAT-Bonds ist daher ihre Unabhängigkeit von Konjunktur und anderen extremen Börsenereignissen. Die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg gingen an den CAT-Bonds nahezu spurenlos vorbei. Beide Ereignisse fanden sich in den Versicherungen, die im Normalfall auf Naturkatastrophen lauten, nicht. 

Die Beliebtheit derartiger Produkte ist daher hoch. Während 1998 weltweit ca. 2 Mrd. US-Dollar in derartige Anleihen investiert war, dürfte das Segment in diesem Jahr die 50 Mrd. US-Dollar Marke knacken. Allein im ersten Halbjahr 2021 flossen 3,5 Mrd. US-Dollar in die Katastrophen-Papiere.

Übersteigen die Klimarisiken bald die Chancen?

Im Zuge des Klimawandels ist um die CAT-Bonds nun eine lebendige Diskussion entbrannt. Werden durch die zunehmenden extremen Wetterereignisse diese Investments immer risikoreicher? Das ist im Prinzip gut möglich – allerdings dürften mit steigenden Risiken auch die Renditen steigen. Zudem: Unternehmen investieren immer stärker in Klimafolgenbewältigung. Das senkt die Risiken. In den vergangenen zwanzig Jahren – in denen es bereits so einige Naturkatastrophen gab – lag die Rendite des Global-CAT-Bond-Index bei ca. 7% p.a. Dieser Trend dürfte weiter anhalten und liegt damit sogar oberhalb der Durchschnittrenditen am weltweiten Aktienmarkt (6%).   

Privatanleger investieren per Fonds

Privatanleger investieren am ehesten über Fonds in CAT-Bonds. Die Anleihen selbst richten sich in erster Linie an institutionelle Anleger, die meist zwischen 100.000 und 1 Mio. US-Dollar investieren. Fonds bieten Anlegern den Vorteil, dass sie ein ganzes CAT-Bond-Portfolio offerieren, ein professionelles Research betreiben und darüber insgesamt die Ausfallrisiken minimieren. Die Kosten liegen üblicherweise zwischen 1% und 1,5% p.a.

Exemplarische CAT-Bond-Fonds:

  • AXA CAT Bonds Fund, ISIN: IE 00B ZCP N75 2
  • LGT Cat Bond Fund, ISIN: LU 081 633 274 5
  • Schroder GAIA Cat Bond, ISIN: LU 095 157 050 5

Börsengehandelte CAT-Bonds-Fonds sind der Redaktion leider keine bekannt. Interessierte Anleger müssen sich daher an die jeweilige Kapitalanlagegesellschaft direkt wenden.

Fazit: CAT-Bonds locken mit möglichen Renditen oberhalb des Aktienmarktes. Wer die Risiken kennt und in Kauf nimmt, legt einen Teil seines Vermögens in diesem Segment an.
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