China dominiert Weltmarkt für E-Autos
Die EU bekommt ein wichtiges Argument geliefert, Strafzölle gegen chinesische E-Autos zu verhängen. Das Reich der MItte liegt bei E-Autos inzwischen weltweit in führender Position. 60% aller 2023 produzierten und verkauften E-Autos kamen aus China. Insgesamt wurden 13,7 Mio. E-Autos und Hybride verkauft (+35% ggü. 2022). 2024 wird der weltweite Absatz von E-Autos und Hybriden laut Vorhersagen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) um weitere 25% zunehmen. Deutliches Wachstum gibt es erstmals auch in vielen Schwellenländern Asiens (Indien, Thailand, Vietnam - allerdings von marginalem Niveau aus).
China hat inzwischen auch einen Vorsprung bei Innovationen
An der Dominanz Chinas wird sich so schnell nichts ändern. Den auch bei den Innovationen verschafft sich China einen Vorsprung. Bis 2021 war Deutschland die innovativste Auto-Nation. Auch auf diesem Feld hat China inzwischen eindeutig überholt. Das zeigt der Automotive Innovations Award des Center of Automotive Management aus Bergisch Gladbach (CAM).
Auffällig dabei: Deutschland hat bei den Innovationen nicht nachgelassen, sondern sogar zugelegt. In China hat die Innovationskraft noch stärker zugenommen. Das Reich der Mitte erlangt auf dem Index eine Innovationsstärke von 45%, Deutschland von 23%. Hohe Punktzahlen erreicht China bei den Zukunftsthemen E-Mobilität, Software-definierte Fahrzeuge und Vernetzung. Immerhin sind die deutschen Hersteller weit besser positioniert als andere traditionelle Autonationen (BMW auf Platz eins, Mercedes Rang fünf und VW auf sechs).
EU-Zölle kommen im November
Die EU-Zölle sollen den chinesischen Herstellern auf dem europäischen Markt einen Dämpfer verpassen. Eine neue IfW-Studie zeigt, dass aufgrund der Zölle mit Importrückgängen von 42% zu rechnen ist. Die Preise in Europa sollen aber dennoch kaum steigen. Europäische Hersteller und Importeure werden die chinesischen Importe mit eigenen Angeboten ausgleichen können.
Die Zölle treten zwar am heutigen Donnerstag in Kraft. Sie werden aber erst Anfang November dauerhaft festgesetzt und müssen erst ab dann bezahlt werden. Bis dahin laufen noch Verhandlungen zwischen China und der EU. Dass China sich an den Verhandlungen beteiligt zeigt, dass es ein Handelskrieg vermeiden will. Da sich das Land immer stärker auf den Export stützt, und die USA ihren Markt verschlossen haben, bleibt nur die EU als reicher Handelspartner.