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China ordnet Asien neu - und die USA schauen zu

China stärkt das Fundament des Renmimbi

Das unter chinesischer Führung geschlossene RCEP-Abkommen schafft zusammen mit der ASEAN und dem CPTPP-Abkommen eine neue Struktur für Asien-Pazifik. China weitet damit seinen Einfluss aus und engt den US-Spielraum ein. Die beteiligten Staaten werden allerdings wirtschaftlich von der Integration profitieren.

Chinas Währung Renmimbi / Yuan bekommt deutliche Impulse von der Handelspolitik. Mit dem unter Führung Chinas abgeschlossenen Freihandelsabkommen RCEP („Umfassende Regionale Wirtschaftspartnerschaft“ entsteht die größte Freihandelszone der Welt. Rund zwei Milliarden Menschen, etwa ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in den 15 beteiligten Staaten, deren Volkswirtschaften für rund ein Drittel des globalen BIP stehen. Neben China gehören die zehn Asean-Staaten Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam dazu sowie Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland an.

Die Verhandlungen über das Abkommen waren 2012 auf Betreiben Chinas aufgenommen worden. Es war ursprünglich als Gegengewicht zum Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP gedacht. Dieses sollte neben den Staaten Asiens und Ozeaniens auch die amerikanischen Pazifikstaaten von Kananda bis Chile einschließen. Die USA zogen sich allerdings nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trumps aus den Verhandlungen zurück. 

China gewinnt mit Obamas Konzept

Der erfolgreiche Abschluss des RCEP-Abkommens gilt als wichtiger Erfolg für China. Noch immer befindet sich der asiatische Riese in einem erbitterten Handelskonflikt mit den USA, der auch unter Präsident Joe Binden nicht sofort enden wird.

Mit diesem Abkommen weitet China seinen Einfluss in der Region auf Kosten der USA aus. Das gilt umso mehr, als die TPP-Verhandlungen ohne die USA in den bereits gültigen CPTPP-Vertrag mündeten. Damit wurde die von der Obama-Administration konzipierte von Ostasien bis Amerika reichende Handelszone, Dank Trump ohne die USA. Damit sind im asiatisch-pazifischen Raum drei überschneidende Handelszonen entstanden, neben der RCEP und TPP bleibt die ASEAN bestehen.

Wichtige US-Verbündete im Verein mit China

China ist selbst nur Mitglied der RCEP. Die Verklammerung mit dem TPP-Vertragsgebiet entsteht vor allem durch die Zugehörigkeit von Australien, Neuseeland und Japan sowie der ASEAN-Staaten Brunei, Malaysia Singapur und Vietnam.

Damit steht ein beträchtlicher Teil der Wirtschaftskraft und des politischen Gewichtes der TPP-Staaten für eine enge Kooperation mit China: Dass mit Australien, Neuseeland und Japan die drei wichtigsten US-Verbündeten trotz der vorhandenen Spannungen so eng mit Peking einlassen. Es scheint doch fraglich, ob sie trotz der mit der Integration in den asiatisch-pazifischen Raum wachsenden wirtchaftlichen Abhängigkeit von China ihre politische Unabhängigkeit und Zugehörigkeit zu den westlichen Bündnissen bewahren können.

Die Musterschüler der Integration bieten die besten Standorte

Aus Investorensicht mindestens ebenso wichtig sind die vier ASEAN-Staaten, die ebenfalls gleichermaßen zu CPTPP und RCEP gehören: Brunei, Malaysia, Singapur und Vietnam erweisen sich gewissermaßen als Musterschüler der Integration und werden die größten Gewinner und besten Standorte für den ganzen asiatisch-pazifischen Raum sein.

 

Fazit: Diese Entwicklung liefern einen plausiblen Hintergrund für die Stärke des Yuan in den letzten Wochen und Monaten, der damit auch eine interessante Anlagewährung bleibt.

Empfehlung: Für das Anleihe-Portfolio könnte sich die bis Mai 2024 laufende Yuan-Anleihe der Volkrepublik (HK 000 020 070 6) eignen, die fast 2,6% Rendite bietet und sicher auch von der auf stabile Wechselkurse zielende Politik Pekings profitiert

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