China startet Erz-Kooperation in Afrika
China bekommt absehbar ein Stahl-Problem. Das deutet sich mit Blick auf die chinesische Stahlindustrie an. Die durchläuft eine ausgeprägte Boom-Phase. Allein seit Jahresbeginn 2024 ist die Stahlausfuhr gegenüber dem Vorjahr um 32,6% auf 15,9 Millionen Tonnen gestiegen. Das ist die höchste Exportmenge im ersten Quartal seit 2016. Das geht aus einer Meldung des chinesisches Zentralamtes für Statistik hervor. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 hat China rund 90 Millionen Tonnen Stahl exportiert.
China sorgt sich um die Erzversorgung
Die chinesischen Wirtschaftsbehörden in Peking sorgen sich angesichts dieser Zahlen um die Eisenerzversorgung im Reich der Mitte. Die kursierende Frage lautet: Wie kann die Eisenerzversorgung der Stahlwerke in China in einer Zeit weiter steigender Produktion gesichert werden?
Hintergrund. China hatte bei Stahl schon im vergangenen Jahr einen Weltmarktanteil von 55%. Das bedeutet, dass China mehr als die Hälfte alles auf der Welt abgebauten Eisenerzes verbraucht. In dem Land wird aber selbst kaum Erz gefördert. Die chinesische Stahlindustrie ist vielmehr auf die Erzversorgung durch die beiden bedeutendsten Erzproduzenten Australien und Brasilien angewiesen. Gut 70% des benötigten Eisenerzes kommt allein aus Australien.
Peking erschließt Erzlagerstätten in Algerien
Peking steuert dieser großen Abhängigkeit nun entgegen. Das Land fokussiert auf eine Kooperation mit Algerien. Das Gara Djebilet genannte Erzvorkommen in der Sahara soll eine wirtschaftlich abbaubare Erzmenge von 3,5 Milliarden Tonnen umfassen. Die Exploration dieses gewaltigen Vorkommens wird nun ernsthaft angegangen. Personal der China Railway Construction Corporation hat mit den Bauarbeiten der für Gara Djebilet erforderlichen Bahnstrecke bereits in größerem Stil begonnen.