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Globales Währungssystem

China und Russland gegen den Dollar

Russland und China gegen den Dollar. Copyright: kremlin.ru
Der Ex-Supermacht Russland und der kommenden Supermacht China ist die Dominanz des US-Dollar ein Dorn im Auge. Sie versuchen daher, dessen Einfluss zurückzudrängen. Ihr Beispiel zeigt, dass da etwas bewegt werden kann.

Schlaglicht auf die schwindende Rolle des Dollar im Welthandel … Der bilaterale Handel zwischen China und Russland entscheidet nicht über Wohl und Wehe der Weltwirtschaft. Von daher hat es wenig Bedeutung für die aktuellen Bewertungen, wenn jetzt feststeht, dass 2019 der in Dollar abgewickelte Anteil des chinesisch-russischen Handels unter 50% gerutscht ist. Bemerkenswert ist allerdings das Tempo des Wandels: 2015 lag der in Dollar abgewickelte Anteil noch bei über 90%! Ganze 4 Jahre haben gereicht, um den Dollar-Anteil zu halbieren.

Der USD bleibt allerdings dennoch (!) die wichtigste Währung. Der Euro hat auf 30% Anteil aufgeholt. Der direkt in Yuan oder Rubel abgewickelte Anteil kommt auf 24%. Sowohl die Ex-Supermacht Russland als auch die Supermacht in spe China verfügen über beachtlichen politischen Einfluss auf die Nachbarländer. Den können sie einsetzen, um den US-Einfluss zu mindern. Und das ist erklärtermaßen ihr Ziel.

Die Währung als geopolitische Waffe

China und Russland haben zunächst begonnen, ihre eigenen Geschäfte von der Dollar-Basis zu lösen. Das schafft Glaubwürdigkeit. Und sie haben zudem zwei gewichtige Argumente auf ihrer Seite: Das ist zunächst der schon von Bush junior vollzogene politische Schwenk der USA hin zum Unilateralismus. Man hält in Washington die Interessen der Verbündeten ebenso wie die Regeln internationaler Zusammenarbeit für unbeachtlich. Stattdessen setzt man völlig ungeniert den Dollar als Waffe ein.

Dazu kommt ein ökonomisches Argument. Mit dem Verzicht auf den Dollar als Abwicklungswährung wird das Währungsrisiko gemildert, welches entsteht, weil Dollar-Investoren gebraucht werden, um die in Dollar anfallenden Salden im Handel zu finanzieren. Diese Dollar-Liquidität stellen in der Regel die US-Banken. Für die ärmeren Staaten ist die Weltbank (unterstützt von den regionalen Entwicklungsbanken) zuständig und für Notfälle der IWF. Vor allem der IWF wird daher in den meisten Emerging Markets als Büttel der US-Politik wahrgenommen und verabscheut.

China lockt

Auf diesem Hintergrund sind vor allem die Swap-Angebote der chinesischen Notenbank verlockend. Sie ermöglichen den bilateralen Handel mit Chin, ohne den Umweg über den Dollar gehen zu müssen. Daraus entstehen viele kleine, für sich genommen unbeachtliche Schnitte in die Dollar-Dominanz. In der Summe aber schwächen sie den Greenback. 

Fazit: Der langsame Abstieg des Dollar hat nicht erst mit der Verlagerung des chinesisch-russischen Handels begonnen, dieser Trend läuft schon länger im Hintergrund. Er schwächt den Greenback dauerhaft durch viele kleine Verluste.
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