China versucht Marktmacht zu gewinnen
China wird mit Hilfe eines neuen Staatsunternehmens versuchen, Einfluss auf die Preisentwicklung im globalen Eisenerzgeschäft zu nehmen. Eisenerz rangiert knapp hinter Halbleitern und Kohle als Chinas drittgrößtes Importprodukt.
Mit einem Verbrauch von über 1 Mrd. Tonnen im Jahr ist China der weltweit größte Verbraucher von Eisenerz.
Die chinesische Stahlindustrie verarbeitet 70 Prozent der weltweiten Produktion von Eisenerz. Das meiste kommt aus Australien. Schon seit längerem plant Peking, Eisenerz-Importe zentral einzukaufen um das Land unabhängig von australischem Erz zu machen.
Mehr Verhandlungsmacht angestrebt
Trotz der starken Nachfrageposition haben Chinas Stahlproduzenten nur begrenzte Verhandlungsmacht bei den globalen Preisverhandlungen. Dieses Ungleichgewicht bereitet der Regierung angesichts eines zunehmend unfreundlicheren internationalen Umfelds immer größeres Unbehagen.
Mit der Gründung der neuen China Mineral Resources Group (CMRG), soll sich das ändern. Offiziellen Angaben zufolge sieht die Regierung in Peking darin einen wichtigen Schritt für das Land, um die Versorgung mit wichtigen Bodenschätzen zu sichern. Außerdem verspricht man sich günstigere Preise, effizientere Lieferketten und diversifizierter Importe.
Auf Preisstabilität angewiesen
China ist zunehmend auf Preisstabilität angewiesen. Das liegt zum einen an dem stark planungswirtschaftlich ausgelegten politischen System, aber auch daran, dass das Wirtschaftssystem auf stabilen Wechselkursen basiert. Diese Balance ist derzeit gefährdet, weil so viele wichtige Importgüter heftigen Preisschwankungen unterliegen.