Chinas Konjunktur bleibt stark
Chinas Konjunktur bleibt stark. Bislang ist allenfalls eine leichte Beruhigung zu erkennen. Die Einzelhandelsumsätze expandieren mit einer Jahresrate von 10%. Davor waren es 10,2% nach 10% im Monat davor. Und das trotz schwächeren PKW-Absatzes (4,2% nach 6,9%). Die Industrieproduktion pegelt sich auf rund 6% Zuwachs pro Jahr ein. Die Exporte expandieren wieder zweistellig (zuletzt 12,3%). Trotz anziehender Importe sorgt das für einen wachsenden Überschuss.
Dieses Bild wird von den Einkaufsmanager-Indizes bestätigt. Sie liegen derzeit zwischen 50,8 (Industrie) und 51,9 Punkten (Dienstleistungen); also leicht über der Expansionsschwelle. Es geht konjunkturell also weiter aufwärts, trotz leichter, indirekter monetärer Straffung. Bewerkstelligt wurde die Straffung eher unauffällig mithilfe von Offenmarktoperationen. Nicht durch die stärker im Fokus stehenden Leitzinsen. Unterm Strich nahmen die Währungshüter mit leicht steigenden Sätzen Liquidität der Banken auf und damit vom Markt. Das ließ im Gefolge die effektiven Kreditkosten der Bankkunden ebenfalls steigen. Offenbar sollen Übertreibungen bei der privaten Verschuldung – insbesondere den Unternehmen – abgebaut werden, ohne einen regelrechten Credit-Crunch zu riskieren.
Eine Schlüsselgröße sind dabei die Anlageinvestitionen. Deren Wachstumstempo wurde von rund 10% gegen Ende letzten Jahres auf zuletzt 7,3% abgebremst. Gleichzeitig wurde der zeitweilig den Überschuss der Leistungsbilanz überschreitende Kapitalabfluss (Schwund der Währungsreserven) gestoppt. Das sollte die Mittelzuflüsse der Banken stützen und damit weiter stabilisieren.
Fazit: China bleibt ein Motor der Weltkonjunktur und die oft beschworene Crash-Gefahr sehr überschaubar.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel vom 08.12.2017: https://www.fuchsbriefe.de/wo-chinas-wirtschaft-potenziale-hat