Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
699
Präsidentenwahl in Taiwan

Chinas nächste Baustelle

Bei den Präsidentenwahlen in Taiwan am 11. Januar dürfte die China-kritische Amtsinhaberin Tsai Ing-wen wiedergewählt werden. US Präsident Trump hat ihr bereits Waffen und politische Unterstützung zugesichert. Die Annäherung an die USA hilft der international isolierten Demokratie. Die Konfrontationen mit China dürften zunehmen.

Am 11. Januar finden Präsidentenwahlen in Taiwan statt. Die Umfragen deuten darauf hin, dass die in Peking verhasste Amtsinhaberin, Tsai Ing-wen, wiedergewählt wird. China ist daran nicht ganz unschuldig, denn die kompromisslose Haltung Pekings im Umgang mit der Protestbewegung in Hongkong hat den Taiwanesen Angst vor dem dominanten Nachbarn gemacht. Tsai Ing-wen verurteilte die Repression in Hongkong umgehend, während sich ihr Herausforderer von der Kuomingtang (KMT), Han Kuo-yu, stark zurückhielt. Das brachte ihr viele Sympathien ein.

Tsai Ing-wen verfolgt seit ihrer Wahl 2016 zur Präsidentin einen China-kritischen Kurs und korrigiert damit die China-freundliche Politik ihres Vorgängers Ma Ying-jeou. Dessen „Annäherungspolitik“ gegenüber Peking gab dem chinesischen Druck nach und tauschte dafür chinesische Investitionen ein. Ma hatte die Wehrpflicht abgeschafft, die Insel gegenüber dem chinesischen Massentourismus geöffnet und Peking strategische Investitionen in die Wirtschaft einschließlich der Medien erlaubt. Die Losung der Kuomingtang, der Ma Ying-jeou und Han Kuo-yu angehören, lautet: „Hundert Prozent Wirtschaft, Null Prozent Politik“. Doch die wirtschaftliche Dominanz Chinas macht gerade die politische Stärke Pekings aus.

Ausverkauf an China?

Aus der Sicht von Tsai Ing-wen führte der Kurs von Ma Ying-jeou direkt in die Übernahme Taiwans durch China. Sie gehört der Demokratischen Fortschrittspartei an, die die „Ein China“ Politik Pekings, die auch die Kuomingtang vertritt, ablehnt und die Taiwanesen als eigenständige Nation betrachtet.

Um Ma Ying-jeous Politik zu korrigieren, musste Tsai Ing-wen teure Reformen durchführen. Ihr schadete auch, dass China Taiwan auf der Weltbühne immer mehr isoliert. Die Repression in Hongkong hat nun die USA bewogen, auf Tsai Ing-wens Konfrontationskurs einzuschwenken. Sehr zum Unmut Chinas hat US-Präsident Trump Taiwan bereits die Lieferung moderner Kriegswaffen und politische Unterstützung zugesichert.

Fazit: Tsai Ing-wen wird die Präsidentenwahl gewinnen, weil sich ihr Konfrontationskurs gegen China angesichts der Repressionen in Hongkong bei den Taiwanesen großer Zustimmung erfreut. Die Annäherung an die USA hilft der international isolierten Demokratie. Die Konfrontationen mit China dürften zunehmen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang