Chinesischer Automarkt startet Konzentration
In China beginnt die Konzentration des Automarktes. Die Fusion der beiden staatlichen Hersteller Changan und Dongfeng ist der erste Schritt. Beide Unternehmen leiden darunter, dass ihre Joint Ventures mit ausländischen Unternehmen (Dongfeng mit Honda, Peugeot und Kia, Changan mit Ford, Suzuki und Mazda) stetig Marktanteile an rein chinesische private Autohersteller verlieren. Ähnliche Probleme haben FAW (Partner: VW und Toyota) und BAIC (Mercedes und Hyundai). Es gelingt den Unternehmen nicht, neben den Joint-Ventures eigene E-Auto-Marken aufzubauen.
Im chinesischen Automarkt herrscht bereits seit 2023 ein scharfer Preiskampf. Der wird vom Marktführer (und Privatunternehmen) BYD immer wieder angeheizt. BYD bietet die höchsten Rabatte und setzt damit die gesamte Branche unter Druck. Zudem führt BYD ständig Innovationen ein (zuletzt autonomes Fahren für Kleinwagen). BYD kann die niedrigen Preise durch relativ hohe Exporte und Auslandsproduktionen (vor allem in Südostasien) aufrecht erhalten und erzielt dennoch Gewinne. Auch die Privatunternehmen Geely, Great Wall Motors und SAIC sind erfolgreiche Exporteure.
Kleinere Hersteller unter Druck
Für viele chinesische E-Auto-Unternehmen wird die Luft jetzt dünn. Den Herstellern Nio, Leapmotor, XPeng oder Li Auto fällt es schon länger schwer, weiter zu wachsen und Gewinne zu erzielen. Wir rechnen mit weiteren Aufkäufen, auch durch die staatlichen Konzerne. Die verlieren zwar Marktanteile, haben aber nach zwanzig Jahren mit hohem Wachstum noch recht solide Bilanzen. Zusätzliche Standbeine wie die Lkw-Produktion oder große Zuliefersparten stabilisieren die staatlichen Autoriesen zudem.
Dass die beginnende Konsolidierungswelle den scharfen Preiskampf in der chinesischen Autoindustrie beenden kann, ist noch unsicher. Die chinesische Solarindustrie ist schon seit Jahren auf wenige große Anbieter konzentriert. Dennoch führt tobt seit Jahren ein Konkurrenzkampf mit ruinösen Preisrückgängen.