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Geringe Aktienquote – Änderung der Anlagepolitik erwartet

DAX-Konzerne erwirtschaften Verluste mit Pensionsvermögen

Die DAX-Konzerne haben hohen Verbindlichkeiten auf noch auszuzahlende Pensionen. Nur drei Viertel sind mit Vermögen unterlegt. Und das wird schlecht bewirtschaftet. In den nächsten Jahren zeichnet sich eine Änderung ab. Die Konsequenzen werden sich auch auf den Märkten zeigen.

Der „Mühlstein Pensionslasten" zieht immer mehr Unternehmen nach unten. Die anhaltenden Niedrigzinsen zerren an der Finanzkraft der Firmen. Zudem sind die Verbindlichkeiten selten vollständig mit Vermögen unterlegt.
Im DAX beträgt die Quote von Verbindlichkeiten zu Vermögen etwa zwei Drittel. Und davon ist das meiste in Staats- und Unternehmensanleihen angelegt. Nur die Telekom leistet sich eine Aktienquote von 70%. Damit erzielte das Telekommunikationsunternehmen im letzten Geschäftsjahr einen Wertzuwachs von 5,8%.

Vorwiegend Verluste mit Vermögen gemacht

Der Ertrag des ausgelagerten Vermögens war im abgelaufenen Geschäftsjahr unterm Strich ein Verlust. 4,9 Mrd. Euro im Schnitt verloren die Konzerne auf ihr Anlagevermögen. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von -1,5%. Nur acht Firmen im DAX machten ein Plus. Am schlechtesten wirtschaftete die Lufthansa mit einer Rendite von -5,7%.
Insgesamt betrugen die Pensionsverbindlichkeiten der DAX-30 zum Ende 2018 des vergangenen Geschäftsjahrs 365,7 Mrd. Euro. Dem standen Vermögen in Höhen von 245,9 Mrd. Euro gegenüber. Das Gesamtdefizit beträgt somit 119,8 Mrd. oder 4 Mrd. im Konzern-Durchschnitt. Das entspricht in etwa dem Verdienst aus dem operativen Geschäft eines Jahres.
Die höchsten Verbindlichkeiten hat VW (43,9 Mrd. Euro). Dann folgen Siemens (35,9 Mrd. Euro) und Daimler (31,6 Mrd. Euro). Die höchsten Vermögen liegen ebenfalls bei Siemens (28,8 Mrd. Euro) und Daimler (25,4 Mrd.). Dann kommt BASF (19,3 Mrd. Euro).
Negativ aus der Reihe fällt VW. Hier beträgt das Pensionsdefizit satte 33,0 Mrd. Euro. Das ist mehr als ein Viertel des Gesamtdefizits der DAX-Konzerne. Mit deutlichem Abstand folgen Allianz (8,8 Mrd.) und Bayer (8,6 Mrd.). Die geringsten Defizite weisen SAP (144 Mio. Euro), Deutsche Börse (164 Mio.) und Heidelbergcement (170 Mio.) aus.
Um seine Pensionslücke zu füllen, bräuchte Daimler rechnerisch am längsten. Der Autobauer müsste 7,7 Jahre sämtliche operativ verdienten Mittel in die Pensionslast stecken. Es folgen ThyssenKrupp (7,1 Jahre) und VW (6,4).
Vielen Unternehmen dürften bei anhaltender Niedrigzinsphase auf einen größeren Aktienanteil switchen. Das erwartet das Research von Flossbach von Storch. Es hat die Daten der DAX-Unternehmen analysiert. Im Schnitt der Konzerne beträgt die Aktienquote nur 19,1%. Ausgerechnet die Deutsche Börse hält das meiste Vermögen in Anleihen: 80,5%. Es folgt Henkel mit einer Anleihenquote von 76,5%.

Fazit: In Analystenkreisen wird allgemeine mit einer mindestens noch fünfjährigen Niedrigzinsperiode (Nullzins bis max. 1%) gerechnet. Daher werden viele Unternehmen – wie auch Stiftungen – ihre Anlagepolitik grundlegend ändern müssen. Das verspricht für Aktien grundsätzlich noch einmal Auftrieb.
Hinweis: Die gesamte Studie „Pensionslasten im DAX: Die Trendwende bleibt aus!", finden Sie hier.

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