Der Euro wird zur schwächsten Währung unter den großen Drei
Die konjunkturelle Abschwächung in der Eurozone und des Euro geht weiter. Die Industrieproduktion brach im November um -3,3% ein. Per Oktober wurden noch +1,2% zum Vorjahr verbucht. Um für das 4. Quartal wenigstens noch eine Null zu erreichen, müsste der Dezember ein sehr sportliches Monatsplus von etwa 3,3% gebracht haben. Das ist sehr unwahrscheinlich. Neben kurzfristigen Problemen der Automobilbauer ist dafür die Abschwächung der Exporte verantwortlich.
Die Schwäche hat sich sowohl geografisch als auch branchenmäßig verbreitet. Es ging in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien gleichermaßen abwärts. Und auch in den einzelnen Branchen gibt es keine nennenswerten Ausreißer mit positiven Zahlen. Der Handelsbilanzüberschuss hat sich zwar leicht vergrößert. Allerdings von den sinkenden Importen (also nachlassender Nachfrage) her.
Damit verfestigt sich der Abwärtstrend. Und weder die EZB hat Spielraum für Lockerungen, noch können die Einzelstaaten fiskalisch gegensteuern. Die Nachfrageschwäche spiegelt sich auch in der Inflation. Sie fiel von 1,9% auf 1,6% zurück. Gleichzeitig ist der in der Kernrate erkennbare Trend mit 1% unverändert schwach. Zudem dürfte diese wirtschaftliche Schwäche die Anti-EU-Parteien in der anstehenden Europawahl stärken und damit neue politische Risiken und Belastungen schaffen.
Fazit: Der Euro wird zur schwächsten Währung im Dreieck Dollar-Euro-Yen und bleibt als Anlagewährung unattraktiv. Nur zu Transaktionszwecken halten.