Der Kaffeepreis bleibt unter Druck
Die weltweiten Kaffeepreise sind weiter im Sinkflug. Mit aktuell rund 104 US-Cent je Pfund handelt Kaffee auf einem Viermonatstief und nur noch knapp oberhalb einer enorm wichtigen technischen Unterstützungszone. Diese liegt zwischen 95 und 100 US-Cent je Pfund Kaffee und sorgte während der vergangenen drei Jahre immer wieder für einen Preisdreh nach oben. Nun sieht es ganz danach aus, als würde der Kaffeepreis dieses Level erneut testen wollen.
Kaffee-Angebot ist groß
Aus fundamentaler Sicht dürfte der Preisdruck zunächst anhalten. So blickt die internationale Kaffeeorganisation ICO angesichts neuer Lockdowns in vielen Ländern skeptisch in die Zukunft und rechnet mit einer sinkenden Nachfrage nach Kaffee.
Auf der anderen Seite ist das Angebot deutlich höher. So ist die Ernte Brasiliens im Hochertragsjahr 2020/21 bereits eingebracht. Allerdings sind sich Marktbeobachter über die finale Höhe der Ernte noch nicht einig. Die Prognosebehörde Conab hatte die Ernte mit 61,63 Mio. Sack leicht unter dem Rekord von vor zwei Jahren angegeben. Doch am Markt kursieren weiterhin Schätzungen, die von einer Ernte von bis zu 72 Mio. Sack sprechen. Zu dieser Einschätzung kommt jedenfalls das Beratungshaus Safras&Mercado.
Wirbelsturm bringt Preise nicht in Schwung
Geringer Nachfrage, gute Ernte – das setzt den Kaffeepreis unter Druck. Auch Ernteschäden, verursacht durch den in Nicaragua und Honduras wütenden Hurrikan Eta sowie Taifun-Schäden in Vietnam, konnten die Kaffeepreise nur kurz stabilisieren. Das spricht dafür, dass der Markt das Angebot als reichlich beurteilt.