Der Protektionismus trifft zuvorderst die Schwellenländer
Die Emerging Markets werden durch den US-Protektionismus härter getroffen als die Industriestaaten. So zumindest das Bild im neuen IWF-Ausblick (World Economic Outlook). Die Prognose für die Emerging Markets geht steiler abwärts als für die etablierten Industriestaaten. Hier lautet die Revision je 4,7% für 2018/19 statt zuvor 4,9% und 5,1%. Dort lautet sie 2,4% und 2,1% statt der im April geschätzten 2,4% und 2,2%.
Allerdings steht dahinter auch die Verlangsamung des Wachstums in China, der Eurozone und den USA. In allen drei Kernzonen der Weltwirtschaft geht die Schlagzahl zurück. Und damit auch von dieser Seite her die Nachfrage nach Ausfuhren der Emerging Markets. Hinzu kommt der Druck auf die Finanzierungsbedingungen und die Währungen der Emerging Markets durch die monetäre Straffung in Nordamerika und Europa.
Wachstumsstärkste Region bleibt Asien, trotz der Abkühlung in China. Mit einigem Abstand folgen die Staaten am Ostrand der EU. Hier fällt lediglich die Türkei mit ihrer hausgemachten Krise aus dem Rahmen. Argentinien und Brasilien stecken in ihren Krisen fest und ziehen die Aussichten für die ganze Region nach unten. Das südliche Afrika wird ebenfalls schwächer eingeschätzt.
https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2018/09/24/world-economic-outlook-october-2018
Fazit:
Das Gewicht der Emerging Markets sollte begrenzt bleiben. Die Gewichte zwischen den Regionen sollten den Wachstumsaussichten entsprechen.