Der Yen bleibt stark als sicherer Hafen
Der Trend der japanischen Wirtschaft bleibt eher schwach – der Yen aber stark! Dahinter steht vor allem die Funktion eines sicheren Hafens für den asiatischen Raum. Hinzu kommt die leichte, weitgehend verdeckte Straffung der Geldpolitik. Die jüngste Handelsbilanz weist dagegen auf Schwächen hin. Ex- und Importe schrumpften beide, wenn auch unterschiedlich schnell. Vor allem in der Industrie Japans geht es kaum voran. Der Einkaufsmanager-Index blieb per März unverändert mit 48,9 Punkten klar unter der Schwelle von 50 und damit im Kontraktionsbereich. In Japan ist eine ausgeprägte Nachfrageschwäche erkennbar. Der Rückgang sowohl der Inlandsbestellungen als auch der Exportaufträge hat sich augenscheinlich weiter beschleunigt. Die Konsumnachfrage scheint ebenfalls weiter zu schwächeln.
Umso auffälliger ist die (relativ) gute Stimmung der Unternehmen. Entsprechend positiv sind die Erwartungen. Dahinter stehen Hoffnungen auf eine Belebung der Nachfrage Chinas im Zuge des dortigen Konjunkturprogramms (Steuererleichterungen auf breiter Front). Und zumindest kurzfristig wirksame Impulse von den anstehenden Olympischen Spielen in Japan. Ebenfalls äußern sich Vorzieh-Effekte beim privaten Konsum durch die anstehende Erhöhung der Verbrauchssteuern.
Im Windschatten dieser Impulse dürften die Währungshüter ihre verdeckte Straffung weiter betreiben. Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda wiederholte seine Einschätzung, dass die Zinsen momentan so niedrig seien, dass sie durch ihren schädlichen Effekte auf die Banken eher negative Impulse für die Wirtschaft bringen.
Fazit: Die leichte Straffung dürfte für weitere leichtere Aufwertungen des Yen sowohl zum Dollar als auch zum Euro sorgen.