Deutsche Übernahmekontrolle bremst chinesische Investitionen aus
Chinesische Unternehmen spielen als Käufer deutscher Betriebe kaum noch eine Rolle. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Im Jahr 2021 (neueste verfügbare Zahlen) wurden nur 2,6% der ins Ausland verkauften deutschen Unternehmen von chinesischen oder in Hongkong beheimateten Unternehmen gekauft. Nach Wert betrug der Anteil 2,7% (2,9 Mrd. Euro) absolut. Die größten ausländischen Käufer deutscher Unternehmen waren die USA (22%, 28 Mrd. Euro), Großbritannien (10,9%, 13,9 Mrd. Euro) und Frankreich (10%, 12,7 Mrd. Euro).
Vor wenigen Jahren investierten chinesische Unternehmen mehr als das Dreifache
In den Jahren 2016 bis 2018 investierten chinesische Unternehmen jeweils noch um die 10 Milliarden Euro in deutsche Firmen. Die Chinesen traten damals vor allem als strategische Investoren auf. Im Rahmen der 2015 von der chinesischen Staatsführung verabschiedeten Strategie „Made in China 2025“ sollte die chinesische Industrie in wichtigen Technologiebranchen zum Westen aufholen. Dazu dienten auch Übernahmen von Technologie-Unternehmen. Der Kauf von Kuka durch Midea und das Verbot der Übernahme von Aixtron durch die USA (beide 2016) führten zu Verschärfungen der deutschen Außenwirtschaftsverordnung ab 2017. Seither haben jährliche Novellen die Übernahmen durch chinesische Unternehmen weiter erschwert.
Größte Investitionen weiterhin im Bereich Industrie und Technologie
Die Verschärfung des deutschen Außenwirtschaftsgesetzes wirkt in erheblichem Umfang. Dass diese Einschränkungen der entscheidende Faktor sind, zeigen die Übernahmen aus Großbritannien. Hier gab es seither keine Änderungen. 2019 investierten chinesische Unternehmen dort über 8 Mrd. Euro. Die Ziele der chinesischen Unternehmen sind seit Jahren unverändert. Sie investieren vor allem in Industrie- und Technologieunternehmen.