Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2016
Chinas Unternehmen auf Expasionskurs im Ausland

Deutsche Unternehmen müssen mit noch mehr Konkurrenten aus China rechnen

China wird seine Wirtschaftspolitik in den nächsten Jahren unvermindert fortsetzen. Das dritte Plenum des ZK, das mit Spannung erwartet worden war, brachte keine Änderungen. Für deutsche Exporteure bedeutet das einen weiter zunehmenden Konkurrenzdruck.

Deutsche Unternehmen müssen mit stark zunehmendem Konkurrenzdruck aus China rechnen. Das Reich der Mitte wird seine Politik des Heranzüchtens hochwertiger Industrie- und Softwareunternehmens unvermindert fortsetzen. Das ist das Ergebnis der dritten Plenarsitzung der ZK der KP China, die letzte Woche zu Ende ging. Die dritte Plenarsitzung wird von Beobachtern Chinas stark beachtet, weil in dieser Sitzung die zentralen politischen Weichenstellungen für die Zukunft stattfinden.

Xi Jinping will China unbedingt zu einer autonomen Wirtschaft formen. Nicht nur Hightech-Endprodukte wie Computerchips sollen hier hergestellt werden, sondern die gesamte Lieferkette zuvor und die Maschinen. In einigen Bereichen wie Fotovoltaik-Modulen oder Batteriezellen ist China schon zum weltweit dominierenden Hersteller aufgestiegen. Selbst auf Kosten der Wachstumsraten soll die Politik beibehalten werden. Die wachsende Mittelschicht würde mehr Dienstleistungen (Restaurantbesuche, Gesundheits- und andere persönliche Services) konsumieren. Aber die Politik begrenzt hier das Angebot und setzt Sparanreize, um Geld für Investitionen nutzen zu können. Deshalb wird das Wachstum Chinas laut IWF-Prognose von 2024 voraussichtlich 4,6% auf 3,3% 2029 absinken. Ginge die Staatsführung auf die Konsuminteressen der Mittelschicht ein, könnte bis dahin ein Wachstum von etwa 5% jährlich beibehalten werden.

Hohe und immer weiter steigende Exportüberschüsse Chinas

Diese Politik führt zu hohen und immer weiter steigenden Exportüberschüssen Chinas. In den kommenden Jahren wird die EU mit weiteren Zöllen reagieren, wie sie jetzt schon auf chinesische E-Autos angestoßen wurden. Ohne Zölle sieht die EU eine starke Deindustrialisierung Europas durch subventionierte chinesische Konkurrenten voraus. Chinesische Unternehmen werden technisch in immer mehr Bereichen konkurrenzfähig, auch zu den hochwertigen deutschen Produkten.

Am deutlichsten zeigt sich das bei E-Autos. Die Exporte Chinesischer Hersteller nach Europa werden laut einer Analyse der Unternehmensberatung Strategy& in diesem Jahr gegenüber 2023 um 36% auf 440.000 Autos zunehmen. Die Exporte aus Europa nach China aber um 7% auf 350.000 abnehmen. Im Juni erreichten chinesische Hersteller im Heimatmarkt einen Marktanteil von 65%, 12% mehr, als im Juni 23. Deutsche Hersteller liegen zusammen bei weniger als 20% Marktanteil in China.

Fazit: China hält seine Politik des staatlich angetriebenen Wachstums in vielen Industriesektoren bei. Das wird zu starker Konkurrenz für die deutsche Industrie auf dem Weltmarkt führen und neue Zölle der EU hervorrufen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Sutor Bank GmbH

Sutor Bank enttäuscht nicht nur bei digitalen Dienstleistungen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Ein Foto des Anlageausschusses der Sutor Bank im Anlagevorschlag zeigt sieben Männer mittleren Alters – und keine einzige Frau. Warum die Expertise von Frauen bei den Hamburgern nicht stärker gefragt ist, wüsste man gerne. Vielleicht wirken hier die hanseatischen Tugenden nach, die ja historisch betrachtet in der Regel mit männlichen Kaufleuten verbunden sind. Zeitgemäß ist das nicht.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 45

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie das Portfolio wieder ins Gleichgewicht kommt

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Wenn eine Anlageklasse besonders stark zulegt oder auch verliert, verschiebt sich die gesamte Vermögensstruktur. In der 45. Episode des Geldtipp-Podcasts sprechen Pferdchen und Fuchs darüber, wie das Rebalancing des Portfolios funktioniert und was Anleger dabei beachten müssen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Predictive Maintenance hilft, Großschäden zu verhindern

Vorausschauende Wartung nutzen

Das Brücken-Desaster in Dresden zeigt, dass zu lange aufgeschobene Wartungen oder Reparaturen kolossale Folgen haben können. Das trifft auch auf Unternehmen zu. Allerdings haben Unternehmen gute Möglichkeiten, mit vorausschauender Wartung Großschäden zu vermeiden. FUCHSBRIEFE zeigen, wie predictive maintainance funktioniert und was dafür nötig ist.
  • Fuchs plus
  • EU wird Klimaschutz verschärfen müssen

Klimaklage gegen EU

Eine Klage gegen die EU wegen unzureichender Maßnahmen für den Klimaschutz hat gute Aussichten auf Erfolg. Daher muss die EU in der kommenden Wahlperiode weiterhin mit Klimaschutzmaßnahmen beschäftigen.
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz muss zu Weichenstellungen führen

Mehr Demut und Germany first

Der Brückeneinsturz von Dresden ist ein Sinnbild für den aktuell erbärmlichen Zustand von Deutschland. Der Crash zeigt mir, wohin eine Politik führt, die über lange Jahre die Augen vor der Realität verschließt, aber so tut, als würden wir noch stark sein und im besten Deutschland aller Zeiten leben. Der Einsturz ist ein Weckruf für mehr Demut, schonungslose Ehrlichkeit und sollte ein Umsteuern auslösen, meint FUCHSBRIEFE-Chefrdakteur Stefan Ziermann.
Zum Seitenanfang