Deutschlands sinkende CO2-Emissionen sind kein Grund zum Jubeln
Das ist ein teurer Pyrrhus-Sieg: Deutschland hat seine Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2022 gesenkt. Der Rückgang betrug insgesamt – trotz Steigerungen der CO2-Emissionen in der Stromerzeugung – noch immer 1,9%. Für Umweltschützer mag das eine Meldung zum Jubeln sein. Aber für den Industriestandort Deutschland sendet der Rückgang bedenkliches Signal.
Die Industrie hat in besonderem Maße zum Rückgang der CO2-Emissionen beigetragen. Der Rückgang betrug satte 10% - allerdings nicht ausgelöst von Effizienz- oder Klimaschutzmaßnahmen sondern schlicht einer massiven Rückführung der Produktion. Außerdem wurden viele energieintensive Komponenten nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland hergestellt. Der CO2-Ausstoß wurde somit nur exportiert. Problematisch ist auch, dass ein wachsender Anteil der Stromerzeugung auf der CO2-intensiven Verbrennung von Stein- und Braunkohle basiert. Die Öko-Bilanz von E-Autos und Wärmepumpen sieht vor diesem Hintergrund auch ganz anders aus.