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Rätselhafte Inflationsentwicklung

Devisenkurs-Prognostiker sind verunsichert

Knappe zehn Jahre unorthodoxer Geldpolitik neigt die Wissenschaft dazu, das Gelddrucken der Notenbanken als Erfolg anzusehen. Doch die wissenschaftliche Aufarbeitung fehlt noch Nicht nur das führt auch zu Verunsicherung bei jenen, die sich an längerfristigen Prognosen auch für die Devisenkurse versuchen.

Die Inflationsentwicklung zieht derzeit viel Aufmerksamkeit der Research-Abteilungen auf sich. Die Trends der letzten Jahre deuten auf die Unfähigkeit der Notenbanken, die Inflation nach oben auf die gewünschten Zivilniveaus zu steuern. Selbst jahrelang fröhlich verübte stabilitätspolitische Todsünden wie die im großen Stil betriebene Monetisierung der Staatsschulden („Gelddrucken") half bislang weder Japanern noch Europäern, ihre Zielwerte zu erreichen. Und auch die USA scheinen in diese Punkt noch nicht über den Berg. Das ist einigermaßen überraschend, nachdem seit den 80er Jahren der Glaubenssatz galt, dass eine Notenbank die Inflation immer auf ein gewünschtes Niveau steuern könne.

Erfolg der Notenbanken

Eine überschießende Inflation galt bis zur Krise 2008 nur noch als Indiz für eine Charakterschwäche der Währungshüter. Inflation entstehe hauptsächlich durch die sinnlosen, sogar schädlichen Versuche der Konjunktursteuerung. Es sei besser, die Geldpolitik auf das Sinnvolle und Machbare, also die Kontrolle und Verstetigung der Inflation auszurichten. Mittlerweile besteht eine weitgehende Übereinstimmung, dass die Notenbanken nach 2008 entgegen der Lehrmeinung konjunkturpolitisch durchaus erfolgreich waren und mit ihrer ultra-expansiven Politik entscheidend für den Aufschwung gesorgt haben. Dieses Dilemma – die „falsche" Politik hat sich als erfolgreich erwiesen – bedarf noch einer halbwegs überzeugenden Aufarbeitung. Und das Lied ist ja auch noch nicht zu Ende. Die Rückführung der expansiven Maßnahmen steht überall erst am Anfang. Ausgang ungewiss.

Daneben sorgt der Brexit weiter für Diskussionen. Die bislang relativ starke Konjunktur auf der Insel ist im Vergleich zu den meisten bisherigen Prognosen eindeutig als positive Überraschung zu erkennen. Allerdings zeichnet sich das Jahresende als wichtiges Zeitlimit ab: Offenbar sehen viele Unternehmen auf der Insel hier den Startpunkt für eigene Anpassungsmaßnahmen wie Verlagerungen etc., sofern dann keine Klarheit über die zukünftigen Bedingungen herrschen sollte.

FD_S4

i

Die Meinung der Anderen

Prognosezeitraum

Commerzbank

Deutsche Bank*

Goldman Sachs*

HSH-Nordbank

SEB

UBS*

neu

alt

neu

alt

neu

alt

neu

alt

neu

alt

neu

alt

* per Jahresende 2018
Hinweis: Diese Tabelle gibt nicht die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr. Werte rechts = Vormonat.

auf 3 Monate

EUR

USD

1,19

1,19

1,17

1,17

1,15

1,15

1,15

1,20

1,12

1,17

1,18

1,13

3 Monatszins

-0,30

-0,35

-

n.v.

n.v.

-0,30

-0,30

-0,32

-0,33

-

-

10 J Anleihen

0,40

0,40

0,60

0,60

n.v.

n.v.

0,80

0,80

0,50

0,60

-

-

USD

JPY

112,00

112,00

116,00

116,00

112,00

112,00

110,00

112,00

112,00

114,00

115,00

115,00

3 Monatszins

1,60

1,60

n.v.

n.v.

1,65

1,65

1,60

1,60

-

-

10 J Anleihen

2,35

2,35

2,75

2,75

n.v.

n.v.

2,50

2,50

2,50

2,50

-

-

JPY

EUR

133,00

133,00

135,70

135,70

128,80

128,80

126,00

134,00

127,70

133,38

136,00

130,00

3 Monatszins

0,00

0,00

n.v.

n.v.

-

-

-

-

-

-

10 J Anleihen

0,05

0,05

n.v.

n.v.

-

-

-

-

-

auf 12 Monate*

EUR

USD

1,15

1,15

1,20*

1,20*

1,15

1,15

1,23

1,23

1,21

1,21

1,25*

1,17*

3 Monatszins

-0,30

-0,35

n.v

n.v

-0,10

-0,10

-0,32

-0,18

-

-

10 J Anleihen

0,70

0,70

n.v

n.v

1,30

1,30

0,80

0,80

-

-

USD

JPY

108,00

108,00

120*

120*

115,00

118,00

115,00

115,00

114,00

120,00

118,00

3 Monatszins

2,20

2,20

n.v

n.v

2,20

2,20

2,10

2,10

-

-

10 J Anleihen

2,60

2,90

2,96*

2,96*

n.v

n.v

3,20

3,10

2,70

2,70

-

-

JPY

EUR

124,00

124,00

144*

144*

132,25

132,25

141,00

141,00

137,94

137,94

148,0*

138,0*

3 Monatszins

0,00

0,00

n.v

n.v

-

-

-

-

-

-

10 J Anleihen

0,15

0,15

n.v

n.v

-

-

-

-

-

Fazit: Die Änderungen in den Zahlengerüsten sind wohl auch deshalb gering, weil die realen Veränderungen nicht so leicht in den Griff zu bekommen sind. Alle Prognosen hängen daher stärker an Wenn und Aber als gewöhnlich.

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