Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1821
Second-Sourcing zur Absicherung der Lieferketten

Die besten Lieferquellen neben China

Importeure und Einkäufer in Unternehmen sollten sich bei Importen, etwa von Vorleistungen, nicht nur auf ein Lieferland verlassen. Denn das bedeutet ein Risiko für die Lieferkette. Gerade China dominiert die Importe bei vielen Produkten nach Deutschland, obwohl es gute Alternativen gibt.

Unternehmen mit Weitblick sollten ihrer Lieferketten durch weitere Liefer-Partner absichern. Dieses Second-Sourcing ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Lieferausfälle zu vermeiden. Besonders im Fokus steht dabei China. Denn das Reich der Mitte ist der mit Abstand größte Lieferant von Waren nach Deutschland. 2023 hat das Land Waren im Wert von knapp 157 Mrd. Euro nach Deutschland ausgeführt (11% aller Einfuhren nach Deutschland). 

Bei einigen Produktgruppen erreichen die Importe aus China Marktanteile von über 50%. Das ist, insbesondere für einige Unternehmen, kritisch. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht daher eine hohe und wachsende Importabhängigkeit für deutsche KMU. 

Pharmagrundstoffe zeigen das Risiko

Besonders stark ist die Abhängigkeit im Bereich Elektronik. 2023 wurden Notebooks und Computerzubehör im Wert von 12 Mrd. Euro importiert. Alternative Lieferländer sind Japan, Südkorea und Taiwan, die allerdings teurer sind als China. Malaysia ist dagegen eine günstige Quelle. Die Angebote von Unternehmen aus Vietnam und den Philippinen sind nochmal wesentlich günstiger und haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen.   

Bei einigen pharmazeutischen Grundprodukten kommen sogar alle Importe aus China. Zum Teil bedrohen einige chinesische Gesetze allerdings schon die Ausfuhren nach Deutschland (FB vom 5.9.24). Dabei gibt es mit Indien und Osteuropa interessante Alternativen. In Indien ist die Pharmaindustrie ähnlich breit aufgestellt wie die chinesische. In Osteuropa sind vor allem Ungarn, Tschechien und Polen bedeutende Produktionsstandorte (große Lieferanten sind Orlen, Grupa Azoty). In Asien sind Indonesien, Singapur, Malaysia und Thailand die Länder mit der größten Chemieindustrie. 

Alternativen für den Maschinenbau

Auch bei einigen Vorleistungsgütern und Maschinen dominieren Importe aus China. Vorleistungsgüter sind Produkte wie Schrauben, Schellen, Klemmen, Abdeckungen, usw. Dazu gehören aber auch elektronische Platinen, die in andere Produkte eingebaut werden. Diese Produkte können auch aus osteuropäischen Ländern (Polen, Tschechien, Slowakei und Slowenien) bezogen werden.

Fazit: Großhändler, Importeure und Einkäufer in Unternehmen sollten systematisch nach einer zweiten Lieferquelle in einem anderen Land suchen (FB vom 4.11.). Das verringert Lieferrisiken und führt im Trend zudem zu geringeren Preisen, weil es die Verhandlungsposition der Einkäufer stärkt.
Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Euro, Dollar & Schulden: Wer 2025 als Sieger hervorgeht

Höhere Zinsen, schwacher Euro: Europas riskante Zukunft

Die weltweite Schuldenlast steigt weiter rasant an. Besonders Europa und Deutschland stehen vor einer kritischen Phase: Höhere Zinsen, wachsende Refinanzierungsrisiken und eine unklare Währungsentwicklung setzen die Finanzmärkte unter Druck. Wie sieht die Prognose für 2025 aus – und welche Konsequenzen sollten Anleger ziehen?
  • Fuchs plus
  • Viele Notenbanken lavieren zwischen Wachstumssorgen und Inflationsdruck

Geldhüter im Stagflations-Nebel

Die internationalen Notenbanken stehen vor großen Herausforderungen, die die Forex-Märkte in den nächsten Wochen prägen werden. Während die US-Notenbank die Zinsen konstant hält, warnt sie vor einer möglichen Wirtschaftsabschwächung. In Europa und Großbritannien sind ähnliche Unsicherheiten spürbar, mit wachsender Sorge vor Stagflation. Die Märkte rätseln, welche Richtung die Geldpolitik einschlagen wird.
  • Fuchs plus
  • Vietnamesischer Dong bekommt Unterstützung

Anlagechancen in Vietnam

Das vergangene Jahr brachte Vietnam bedeutende politische Veränderungen, während die Wirtschaft floriert: ein beeindruckendes BIP-Wachstum von über 7% und hohe ausländische Investitionen. Die Regierung setzt auf ehrgeizige Ziele bis 2045. Auch der Tourismus boomt, und die Inflation zeigt interessante Entwicklungen. Diese Entwicklungen bieten Vietnam-Anlegern Chancen.
Zum Seitenanfang