Die Bethmann Bank AG legt ausschließlich in Euro an
BETHMANN BANK AG
Bethmannstraße 7-9, 60311 Frankfurt am Main
www.bethmannbank.de
Das Angebot
Die Bethmann Bank AG setzt sich recht ausführlich mit den Anforderungen der Thussi-Drexler-Stiftung auseinander. Mit dem Zielkonflikt der Stiftung – Vermögenserhalt bei jährlichen Ausschüttungen - beschäftigt sich die Bank nachvollziehbar.
Die Bethmann Bank empfiehlt in ihrem Anlagevorschlag, nur in Euro anzulegen. 59,1% des Vermögens soll in Anleihen angelegt werden, 17,7% in Staatsanleihen, 11,8% in inflationsindexierten Anleihen, 2,9% in Pfandbriefen und 26,7% in Unternehmensanleihen. Rendite wird hier durch Erhöhung der Laufzeitrisiken erzielt.
24,5% des Vermögens soll in europäische Aktien investiert werden, mit einem Schwerpunkt auf deutschen und französischen Unternehmen. Über die Branchen wird dabei breit diversifiziert.
Für das Portfolio erwartet Bethmann Einnahmen aus Zinsen und Dividenden von 38.000 Euro. Die Kosten müssen davon noch abgezogen werden. Wie die Bank selbst schreibt, werden damit die Erwartungen der Stiftung nicht erfüllt. Einen Vorschlag, wie die Erträge mit möglichst geringem Risiko erhöht werden können, macht Bethmann nicht.
Auch wird nicht deutlich, wie die Bank zu der Ergebniserwartung kommt. Es fehlt eine auch nur im Ansatz nachvollziehbare Ergebnisaufstellung. Ebenso fehlt eine Ausschüttungsplanung. Die Anforderungen der Stiftung an die zu erzielende Rendite und an die Transparenz der Gewinnberechnung werden somit nicht erfüllt.
Hinweis: Die Bethmann Bank AG nimmt nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.
Allgemeine Informationen
Die Bethmann Bank AG gehört zu den ältesten Privatbanken in Deutschland. Sie entstand 2004 aus der Fusion von Delbrück &Co mit Bethmann-Maffei. Muttergesellschaft ist die niederländische ABN AMRO Bank N.V. Delbrück wurde 1712 gegründet, Bethmann 1748 und Maffei 1802. Die Vorgänger-Banken finanzierten etwa Goethes Italienreise, mit anderen Banken zusammen den Eiffelturm und waren an der Gründung der Deutschen Bank und der Allianz beteiligt.
Nach einigen Übernahmen steht die Bank seit 2013 an dritter Stelle der Anbieter von Beratung für vermögende Privatkunden in Deutschland. Anlageberatung, Vermögensplanung und Vermögensverwaltung sind die Tätigkeitsschwerpunkte. Bethmann verfügt über 12 Filialen in Deutschland. 600 Mitarbeiter verwalten ein Vermögen von 36 Mrd. Euro (Stand Dezember 2015).
Stiftungen können in allen Filialen betreut werden. Schon seit 1956 betreut die Bank Stiftungen, aktuell sind es 450. Deren Vermögen beläuft sich insgesamt auf 1,5 Mrd. Euro. Acht spezialisierte Mitarbeiter befassen sich mit dem Thema. Sie arbeiten im Schnitt seit 10 Jahren für Bethmann.
Inzwischen fließen etwa 50% der Neukundenvolumina in nachhaltig gemanagte Vermögensverwaltung. Die Bank hat fünf Investment-Fonds nach diesem Ansatz aufgelegt. Ein Beirat, der Prominent besetzt ist mit Personen aus verschiedenen Fachdisziplinen, achtet auf die Einhaltung von Nachhaltigkeits-Kriterien. Daneben greift die Bethmann auf die Analysen spezialisierter Researchhäuser zurück.
Serviceangebot für Stiftungen
Die Bethmann Bank AG bietet Stiftungen eine umfassende Palette an Dienstleistungen an. Von der Unterstützung bei der Stiftungsgründung angefangen, über die Stiftungsverwaltung, der Mitarbeit in Gremien und einigen Besonderheiten wie der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Vermögensanlage, der Ausschreibung von Vermögensverwaltungsmandaten, bei Risiko-Analyse und Vermögenscontrolling, der Auskunft zu rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen der Vermögensanlage, der Erstellung von Anlagerichtlinien, beim Fundraising, bei Internationalen Stiftungsangelegenheiten, dem Aufbau von Netzwerken über Veranstaltungen und Publikationen, der Möglichkeit zur Positionierung im Kundenkreis der Bethmann Bank bis hin zur Entwicklung gemeinsamer Ideen und Kooperationen und dem Outsourcing administrativer Tätigkeiten.Fazit:
Die Bethmann Bank erfüllt die Anforderungen der Thussi-Drexler-Stiftung nicht ganz. Die Ausschüttungen sind zu niedrig. Die Ertragsermittlung durch die Bank ist nicht nachvollziehbar. Das reicht nicht zur Qualifikation für die Endauswahl.