Die Börse startet zur Jahresendrally
Der Deutsche Aktienindex hat nach dem Sprung über 13.000 Punkte offenbar direkt seine Jahresend-rally gestartet. Unterstützt von einer guten Prognose des DIW macht sich der Index in Richtung 14.000 Punkte auf. Das deutsche BIP soll im vierten Quartal um 0,9% zulegen. Damit würde sich das Wachstumstempo sogar noch beschleunigen (im 3. Quartal waren es 0,7%).
Die deutsche Wirtschaft ist also mit Vollgas unterwegs. Legt sie weiter in diesem Tempo zu, dann sind deutsche Aktien relativ preiswert und haben noch Luft nach oben. Allerdings wird dann auch die deutsche Inflationsrate weiter anziehen. Diese liegt mit 1,7% für 2017 bereits weit über dem Vorjahreswert. Angesichts des enger werdenden Arbeitsmarktes, der anhaltend hohen Nachfrage nach Fachkräften, steigenden Löhnen und Rohstoffpreisen wird sie weiter anziehen.
Auch die US-Börsen klettern noch immer – allerdings jetzt deutlich langsamer als die europäischen. Der Dow schiebt sich in Richtung 24.000 Punkte. Der S&P 500 nimmt 2.600 Zähler ins Visier. Damit kennen die Aktienmärkte nur eine Richtung - nach oben.
Rohstoffpreise ziehen an
Bewegung gibt es auch an den Rohstoffmärkten. Die Ölpreise springen an, weil die OPEC offenbar an ihren Förderkürzungen festhält – und sich die OPEC-Länder an die Vereinbarungen halten. Das leicht reduzierte Ölangebot und die Möglichkeit, dass der Iran wieder isoliert wird, verringert den Angebotsüberhang und stützt die Preise. Die OPEC-Länder gehen dabei das Risiko ein, dass ihnen die US-Fracking-Industrie Marktanteile abnimmt, wenn die Ölpreise über 65 US-Dollar steigen.
Neben den Ölpreisen klettern auch die Notierungen der Industriemetalle. Aluminium, Blei, Kupfer, Platin und Palladium ziehen teils kräftig an. Offenbar treibt eine starke globale Nachfrage der Industrie die Preise. Etliche Futures zeigen auch noch bis in den April hinein steigende Preise.
Abkühlung der Konjunktur in China
Dagegen mehren sich in China die Anzeichen für eine deutliche Abkühlung der Konjunktur. Im Reich der Mitte bremsen vor allem die Umweltschutz-Investitionen. Die Einkaufsmanager-Indizes stagnieren, die Produktions-Indizes gehen deutlich zurück (von 52,1 auf 50,8 Zähler). Der Umbau der Wirtschaft hin zu nachhaltigeren Produktionsstrukturen wird aber nur vorübergehend Wachstum kosten. Langfristig überwiegen die Chancen, die Sie gut per ETF ins Portfolio holen können.
Für Aufsehen sorgt noch die Börse Chicago. Sie will demnächst einen Future für Bitcoin auflegen. Schon diese Meldung quittierte die Krypto-Währung mit einem enormen Sprung auf 6.500 US-Dollar. Wird der Future eingeführt, dürfte die Akzeptanz und der Handel mit Bitcoins sprunghaft zunehmen. Kurse über 10.000 US-Dollar sind dann absehbar.
Fazit: Die guten Konjunktur-Meldungen treiben die Börsen an, die Jahresendrally läuft. Um diese mitzufahren, legen Sie sich einen ETF z. B. für den DAX ins Depot. Korrekturen dürften schon auf 13.000 Punkte begrenzt sein und sollten zum Ausbau der Positionen genutzt werden.