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Friedenshoffnungen nicht überbewerten

Die Börsen haben ihr Korrekturziel erreicht

Ein Aktienchart vor blauem Hintergrund. © lassedesignen / Fotolia
Die Börsen klammern sich an jedem Strohhalm und verfolgen die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sehr genau. Doch eine schnelle Einigung ist weiter nicht in Sicht. Zudem droht Ungemach von Seiten der Inflation, Wirtschaftsentwicklung und Zinsen. Das ist ein Cocktail, der der Börse schon bald auf den Magen schlägt.

Der DAX ist in dieser Woche aus seiner Schiebezone nach oben ausgebrochen. Zwei Wochen lang bewegte sich der deutsche Leitindex trendlos in einer vergleichsweise engen Handelsspanne zwischen 14.200 und etwa 14.600 Punkten. Nun gelang dem DAX der Ausbruch nach oben. Bis knapp an die 15.000 Punkte-Marke zog der Index am Dienstag an. Der Grund: Hoffnungen auf eine baldige diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg bzw. zunächst einmal auf eine Waffenruhe. 

"Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube"

Doch so schnell, wie Anleger und Investoren ein mögliches Ende des Angriffskrieges feiern, wird es wohl nicht gehen. So hat Russland zwar seinen Willen zur Deeskalation bekundet – doch den Worten müssen nun Taten folgen und noch gehen die Kämpfe unverändert weiter. Nicht nur der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, auch westliche Politiker reagierten skeptisch und zurückhaltend. US-Präsident Joe Biden sagte in diesem Zusammenhang, er wolle die Aussagen nicht bewerten, bis er „die Handlungen“ der russischen Streitkräfte sehe. 

Marktbeherrschendes Thema neben dem Ukraine-Krieg bleibt zudem die Zinsentwicklung. Denn die Teuerung zieht global weiter an und wird sich durch Sanktionen und Störungen in den Lieferketten noch weiter verstärken. Hierzulande ist die Inflation im März auf den höchsten Stand seit rund 40 Jahren emporgeschnellt – die Inflationsrate ist auf lange nicht mehr gesehene 7,3% angesprungen. Zentraler Treiber der Teuerung waren einmal mehr die Energiepreise. Doch auch abseits von Energie, Benzin und Öl ziehen die Preise auf breiter Front an. 

Warntöne aus dem Sachverständigenrat

Inzwischen warnen die Wirtschaftsweisen vor einer deutlichen Abschwächung der Konjunktur. So hat der Sachverständigenrat, der die Bundesregierung in wirtschaftspolitischen Fragen berät, mit Blick auf die große Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen eine deutliche Warnung ausgesprochen. Ein Gasliefer-Stopp berge das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession abrutscht und die Inflation noch stärker anzieht. 

Vorsichtshalber haben die Auguren ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schon einmal zusammen gestrichen. Im November gingen die Wirtschaftsweisen noch von einem Wachstum in Höhe von 4,6% aus – nun rechnen sie nur noch mit einem Anstieg um 1,8% in diesem Jahr. 

Zinskurve droht invers zu werden

Jenseits des Atlantiks droht nun auch noch die Zinsstrukturkurve „invers“ zu werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Renditen kurzlaufender Anleihen (2 Jahre) über den Langläufern (10 Jahre) liegen. Einmal war es in dieser Woche bereits soweit – aktuell beträgt der Zinsspread gerade einmal 4 Basispunkte. Eine solche inverse Zinsstruktur war in der Vergangenheit häufig ein Vorläufer einer Rezession. Dass diese ausgerechnet in den USA und nicht in Europa ihren Anfang nehmen sollte, erscheint beim Blick auf Wirtschaftswachstum und Unternehmensstimmung zwar unrealistisch. Allerdings schlagen die US-Zinsen natürlich auch auf die EU-Wirtschaft durch.

Mit Blick auf die Zins- und Wirtschaftsentwicklung ziehen also bereits dunkle Wolken am Horizont entlang. Wir rechnen nicht damit, dass der DAX nach der zuletzt steilen Rally direkt weiter nach oben läuft. Vielmehr dürfte nun „Atemholen“ angesagt sein.

Fazit: Der DAX hat zwar den Ausbruch nach oben absolviert, doch nun droht bereits der Rückfall in die „alte“ Schiebezone. Der Kursbereich um 15.000 stellt aus technischer Sicht eine hohe Hürde dar. Die aktuelle Rally basiert auf viel Hoffnung – das Enttäuschungspotential ist dementsprechend hoch. Sichern Sie Positionen ab und nehmen Sie Teilgewinne mit.

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