Die Fed wird zum "Gold-Schreck"
Die Erwartung weiterer straffer Zinsschritte lastet auf dem Goldpreis. Die US-Notenbank Federal Reserve hat in ihrem Statement zur künftigen Zinsentwicklung abermals betont, dass sie der Bekämpfung der hohen Inflation oberste Priorität einräumt. Viele Marktteilnehmer hatten sich nach dem jüngsten Zinsschritt um 75 Basispunkte eine künftig lockerere Gangart erhofft. Doch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell klingen deutlich anders: „Die Daten seit der letzten Sitzung im September deuten darauf hin, dass der Zins schlussendlich höher sein wird als bislang erwartet. Es ist völlig verfrüht, an eine Pause bei Zinserhöhungen zu denken“, so Powell.
Am Terminmarkt sinkt damit der Optimismus für steigende Goldpreise. In der Woche zum 25. Oktober hat sich die Anzahl der offenen Kontrakte zwar um knapp 5% auf 456.100 Futures erhöht. Doch haben sowohl große als auch kleine Terminmarktspekulanten ihre Short-Positionen deutlich erhöht. Dadurch hat sich die Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) der Non-Commercials (große Spekulanten) von 76.950 auf 68.000 Kontrakte (-11,6%) ermäßigt. Bei den Non-Reportables (Kleinspekulanten) wurde hingegen ein Rückgang um rund 7% von 13.100 auf 12.200 Futures verzeichnet.
Luft nach unten
Mit aktuell rund 1.630 US-Dollar je Feinunze handelt das Edelmetall nur noch knapp oberhalb des September-Tiefs von 1.620 US-Dollar je Unze. Wird diese technische Unterstützungsmarke gebrochen, droht kurzfristig ein Rutsch unter die runde Marke von 1.600 US-Dollar je Feinunze. Erst bei rund 1.550 US-Dollar wartet dann die nächste potentielle Unterstützung.