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Das Glücksgefühl der Welt gemessen

Die Pandemie macht (uns) glücklich(er)

Das Glücksgefühl der Welt gemessen. Copyright: Pexels
Die Vereinten Nationen geben seit 2012 den "Glücks-Report" heraus. Soeben ist die aktuelle Fassung erschienen. Mit einigen erstaunlichen Ergebnissen. Die Pandemie macht uns "gefühlt" glücklicher.

Die Pandemie macht die Menschen glücklich(er). Und für Deutschland gilt das ganz besonders. Was sich geradezu verrückt, mindestens aber suspekt anhört, kann zumindest in Zahlen ausgedrückt werden. Die Vereinten Nationen haben soeben den „World happiness Report 2021“ veröffentlicht. Es ist ein Versuch, durch Befragungen (Gallup) das Wohlbefinden der Menschen landesweit in 95 Staaten zu ermitteln. Demnach hat sich das Durchschnittsergebnis von 5,81 Punkten 2017 bis 2019 auf 5,85 im Pandemiejahr 2020 hinaufgeschraubt. Es geht nicht um objektive Kennzahlen wie das BIP, sondern subjektive wie das persönliche Empfinden.

Deutschland ist im internationalen Ranking im vergangenen Jahr von Rang 15 auf Rang 7 geklettert. Finnland hält weiter die Spitzenposition, gefolgt von Island (Rang 5 auf 2) und Dänemark; auch wenn die Dänen einen Rückgang ihres Ergebniswertes von 7,6 auf 7,5 und von Rang 2 auf 3 verzeichnen. Vor uns außerdem: Schweden (Rang 7 auf 6), die Niederlande (Rang 6 auf 5), die Schweiz (3 auf 4). Festzuhalten ist: Nordeuropa ist die glücklichste Region der Welt.

Am Wohlbefinden hat sich weltweit nichts Grundsätzliches geändert

Während in Lateinamerika grosso modo die Freude am Leben sinkt, steigt sie in den asiatischen Staaten. Wesentlich dafür ist das jeweilige Vertrauen der Menschen in die staatlichen Institutionen. Sie machen das Ergebnis nachvollziehbar. Chinesen, Japaner, Taiwanesen sind demnach 2020 „glücklicher“ gewesen als in den Jahren davor. Das soziale Leben in diesen Ländern unterscheidet sich grundsätzlich von dem etwa in Lateinamerika. Dort sind Kontakte von Mensch zu Mensch ein zentraler Teil des täglichen Lebens. In asiatischen Staaten wird per se mehr Distanz gehalten.

Grundsätzlich hat sich aber nichts am Wohlbefinden der Menschen in den verschiedenen Ländern der Erde geändert. Wer – als Land – 2019 glücklich war, ist es heute auch noch. Wer sein Leben vor der Pandemie nicht recht genießen konnte, kann es jetzt zwar immer noch nicht – aber es ist auch nicht unbedingt schlechter geworden.

Vor allem die Alten gewinnen "gefühlt" an Lebensqualität in der Pandemie

Auffällig ist, dass alte Menschen offenbar an Lebensqualität hinzugewonnen haben, jüngere haben deutlich verloren. Das Glückgefühl der Älteren ist um 0,22 Punkte gestiegen. Und das, wo ältere Menschen durch Covid-19 extrem stärker gefährdet sind als jüngere unter 50.

Und noch ein Ergebnis ist erstaunlich, und das gilt weltweit: Die Älteren fühlen sich gesünder. 2020 sagten 36% der Männer in den befragten Ländern, sie hätten gesundheitliche Probleme. In den vorgegangenen drei Jahren waren es 46%. Bei den Frauen gilt: 42% 2020 von 51% zwischen 2017 bis 2019.

Jüngere leiden umso mehr

Die Ergebnisse der Studie lassen sich dadurch insgesamt gut erklären. Die Älteren fühlen sich besonders geachtet. Vor allem ihnen kamen die Pandemiemaßnahmen zugute. Sie werden als erste geimpft. An ihrem eher zurückgezogenen Lebensstil hat sich eher wenig verändert. Moderne Technik ermöglicht zumindest den Kontakt zu Angehörigen.

Ganz anders die Jüngeren. Sie fühlen sich eingesperrt, ihre wichtigen sozialen Kontakte liegen still. Sie haben ihre Arbeit verloren, müssen zum Teil erhebliche Gehalts einbüßen hinnehmen, bangen um Jobs und ihre Zukunft und sorgen sich um ihre Familien. Teens und Twens haben das Gefühl, wichtige Jahre ihres Lebens zu verlieren. Ihr Drang, die Welt zu sehen, ihre Lebensfreude auszukosten, einen Partner fürs Leben zu finden – das alles kann nicht stattfinden.

Deutschlands Abschneiden ist nicht nachhaltig

Für Deutschlands gutes Abschneiden gibt es somit nachvollziehbare Gründe. Der hohe und wachsende Anteil alter Menschen in Deutschland verbunden mit einem guten Gesundheits-, Renten- und sozialen Versorgungssystem dürfte wesentlich dazu beigetragen haben. Die, die das System finanzieren, geraten zunehmend in die Unterzahl. Hieran zeigt sich, dass der Trend mit großer Vorsicht zu genießen ist, denn das System ist nicht nachhaltig aufgestellt.

Fazit: Im kommenden Jahr dürfte ein ähnlich positives Ergebnis schwierig werden. Denn ein zentrales Element für das Vertrauen der Bevölkerungen ist das Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Das hat insbesondere in Deutschland bereits seit dem vierten Quartal 2020, insbesondere aber im neuen Jahr erheblich gelitten.

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