Die US-Konjunktur zieht an
Hurrikan Harvey hat die US-Wirtschaftsdaten durcheinander gewirbelt. Der Sturm wird aber wohl keine nachhaltigen Spuren hinterlassen. Bei den laufend beobachteten Datenreihen zeichnet sich ab, dass nur die laufende Produktion kurzfristig behindert wurde.Die Produktion der verarbeitenden Industrie legt im September nur um 0,1% zum Vormonat zu. Das ist deutlich unter den Erwartungen (Konsens +0,4%).
Der Grundtrend der Wirtschaft gemessen an den Auftragseingängen wird aber nicht weiter berührt. Die Aufträge für dauerhafte Güter („durables") waren mit 2,2% zum Vormonat deutlich stärker im Plus als erwartet (Konsens 1%). Dieses Bild wiederholt sich bei den aktuellen Einkaufsmanager-Indizes. Sie legten allesamt zu. Zusammengenommen sind sie über 55 Punkte geklettert. Das spricht weiterhin für eine anziehende Konjunktur.
Viele Indikatoren deuten auf weiteres Wachstum
Die Zuwächse der Indikatoren stützen sich auf die Auftragsdaten. Auch die wichtigsten regionalen FED-Indikatoren – namentlich Philadelphia und New York – deuten in diese Richtung.
US-Präsident Donald Trump erzielt mit seinen Steuerplänen weniger Wirkung. Es ist unwahrscheinlich, dass er dieses Projekt stemmen kann. Sein Konzept, Steuersenkungen durch die Zuwächse des nachfolgenden Wachstumsschubs zu finanzieren, ist in seiner eigenen Partei stark umstritten. Die Bereitschaft, sichere anfängliche Defizite in der vagen Aussicht auf spätere zusätzliche Steuereinnahmen zu akzeptieren, ist gering.
Fazit: Die nächste Erhöhung der US-Zinsen zum Jahresende hin ist einigermaßen sicher. Die Umsetzung der Steuerpläne steht in den Sternen.