Drei Konten-Modell für alle Fälle
Die privaten Geldkonten des Unternehmers sind die Essenz seines unternehmerischen Handelns. Sie müssen für den Notfall schnell verfügbar sein und ihn über Wasser halten. Sie sollten sich also möglichst mehren. Wenn plötzlich überall Gläubiger zugreifen, ist es zu spät zu gestalten.
Zur Mehrung schwankende Währungskurse steuerfrei nutzen
Die gute Nachricht: Währungskursgewinne auf privaten Konten sind und bleiben nach § 20 EstG steuerfrei! Das liegt daran, dass es sich um eine schlichte Substanzmehrung handelt. Nicht etwa um eine Verzinsung oder ähnliches. Die Kehrseit : Umrechnungsverluste sind auch nicht steuerrelevant. Erwischen Sie den falschen Zeitpunkt beim Geldumtausch: Pech gehabt.
Betrieblich funktioniert das Modell so nicht
Es mag sehr viel Sinn machen, neben den EUR-Konten auch beispielsweise ein Dollar-Konto im Betriebsvermögen zu halten. Werden Dollar-Importrechnungen von dort aus bezahlt, ist das Kursrisiko ausgeschlossen. Der Umtausch zwischen den betrieblichen Konten ist aber steuerverstrickt. In der Bilanz werden alle Konten zum EUR-Nominalwert abgebildet. Und gehen so direkt mindernd oder mehrend in das Eigenkapital ein.
Privat drei unterschiedlich volatile Währungskonten halten und bedienen
Der Unternehmer hat sein privates Reservekonto in EUR. Dazu empfehlen sich zwei gegeneinander volatile Fremdwährungskonten. Sehr gut: der Dollar in seiner hohen Schwankungsrate und der Schweizer Franken in seiner 150-jährigen Kontinuität. Wer eine andere Auslandsbeziehung hat, kann auch ein viertes Konto in deren Währung anfügen. Und von da an entspannt jede Woche einmal die Kurse vergleichen.
Mit Schwankungsbreitenmethode regelmässig Gewinne machen
Wichtig ist, nicht auf die allerhöchste Schwankung warten zu wollen. Feste Daumenregeln einhalten hilft: z.B. „bei 10 Cent Kursunterschied wird verschoben“. Immer in Richtung auf Kursgewinn, nie anders herum. Steigt der Dollarkurs von 1,15 auf 1,25, geht es vom Euro-Konto aufs Dollarkonto. Immer mit ruhiger Hand und unterdrückter Gier. Und dann wieder eine Woche lang gar nicht draufsehen.
Dieses Rechenbeispiel zeigt die Lukrativität: zigtausende Gewinn für den richtigen Zeitpunkt
Das EUR-Konto hat 30.000 Euro, 15.000 EUR sind davon unantastbare Überlebensreserve. Dollar- und Franken-Konto haben nur Mindestbestückung. Anfangskurse EUR|USD 1,15, CHF 0,90. Der Dollar steigt nun auf 1,25. 15.000 Euro zu dem neuen Kurs machen auf dem Dollarkonto 18.750. Drei Wochen später: CHF steigt gegenüber USD von 0,91 auf 1,01. Ergibt 18.937,50 CHF. Dann gibt CHF wieder nach. 3 Wochen später EUR|CHF 1,12. Verschiebung auf s Euro-Konto ergibt dort eine Buchung von 21.210 EUR. Gewinn seit Start: 6.210 Euro.
Wichtig: die ruhige Hand. Wer sich streng an die selbstgesetzten Regeln hält, kann nicht verlieren. Aber, wie das Beispiel zeigt, viel gewinnen. Durch bloβes Umbuchen zum günstigen Zeitpunkt mit ganz kühler Hand.
Zugriffsschutz gegen Gläubiger hinzufügen: Das Kontenmodell im Ausland führen
Wer noch unsichtbarer für seine Gläubiger werden möchte, geht im Allgemeinen ganz aus dem Kontinent Europa raus. Singapur, USA oder Dubai sind da sehr beliebt. Dubai hat seinen CD-Skandal gerade hinter sich; rein statistisch gesehen passiert da so schnell nichts wieder. Außerdem kennt jeder Unternehmer seine steuerlichen Meldepflichten. In Ländern wie Dubai braucht man Helfer, Treuhänder, z.B. www.dubai-offshore.com
Fazit: Wenn Gläubiger, Ex-Ehegatten und/oder das Finanzamt nervös werden, kann es unverschuldet zum Gesamtzugriff auf das Vermögen kommen. Pfändung oder Vermögensarrest gemäß §§ 803, 916 ZPO sind gefährliche Waffen. Die allerdings erstmal nur in Deutschland wirken. Wer sein 3-Konten-Modell bei einem erweiterten Züricher Urlaubswochenende in die Schweiz verschiebt, hat sich da schon mal Luft zum Leben verschafft.