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1981
US-Zollpolitik löst Aluminium-Mangel in Europa aus

Drohender Alu-Engpass

Die europäischen Aluminium-Verbraucher stehen vor einem drohenden Engpass, ausgelöst durch die US-Zollpolitik. Während Primär-Aluminium mit einem 25%-Zoll belegt ist, bleibt Aluminium-Schrott zollfrei. Das führt zu einer akuten Alu-Knappheit in Europa. Die europäische Industrie schlägt Alarm und fordert Exportabgaben, um den Alu-Abfluss in die USA zu stoppen. Droht der Aluminium-Kreislaufwirtschaft der Zusammenbruch?

Die USA haben Europa mit einem Zoll-Hammer für die Automobilindustrie überrascht. US-Präsident Donald Trump hat einen Zoll von 25% auf alle Auto-Importe in die USA angekündigt. Überraschend war vor allem der Zeitpunkt. Die neuen Zölle sollen schon ab dem 2. April gelten. Bisher hatte die US-Administration zwar Zölle für Auto-Importe angedroht, aber keinen konkreten Zeitpunkt dafür genannt. 

Die EU will auf die Einführung der Zölle reagieren. Das könne aber bis Mitte April dauern. Dass die EU nicht sofort reagiert, ist Taktik. Brüssel hat sich ein kleines Zeitfenster verschafft, um nicht sofort reagieren zu müssen. Die zeitliiche Lücke soll Raum für Verhandlungen mit den USA schaffen. Die EU erhebt bisher 10% Zoll auf Autoimporte aus den USA nach Europa. 

Alu-Alarm wegen US-Zöllen

Auch in anderen Branchen führen die US-Zölle zu gravierenden Problemen. Die europäischen Aluminium-Verbraucher warnen vor einem drastischen Alu-Mangel. Der ist direkte Folge der US-Zollpolitik. Das hören wir von unserem Korrespondenten von der Londoner Metallbörse (London Metal Exchange, LME). 

Auslöser für den Alu-Mangel ist die Zoll-Politik der US-Administration. US-Präsident Donald Trump hat Primär-Aluminium und Alu-Industrieprodukte mit einem Zoll von 25% belegt. Der internationale Handel mit Aluminium-Schrott bleibt dagegen zollfrei. Die Folge: Amerikanische Unternehmen kaufen derzeit allen verfügbaren Aluminium-Schrott auf. Dies führt zu einer massiven Verknappung von Alu-Schrott in Europa. 

Alu-Schrott wird zur Mangelware

Die Folgen in Europa könnten gravierend sein. Denn Alu-Schrott ist für die Industrie ein wichtiger Rohstoff. Er fällt in großen Mengen an und wird von der Industrie zu Sekundär-Aluminium geschmolzen. Das wird überall dort eingesetzt, wo nicht zwingend Primär-Aluminium nötig ist. Dabei spielt eine Rolle, dass Sekundär-Aluminium vergleichsweise kostengünstig herzustellen ist. Der Energiebedarf je Tonne liegt nur bei rund 10% des Energiebedarfs für die Produktion von Primär-Aluminium. 

Die befürchteten Auswirkungen auf die Unternehmen sind so groß, das die europäische Alu-Industrie in Brüssel Alarm schlägt. Sie fordert "die umgehende Einführung von Exportabgaben auf Aluminiumschrott". Die Export-Zölle sollen den derzeit unkontrollierbaren und schnellen Abfluss in Richtung Amerika aufhalten. 

Alu-Kreislaufwirtschaft bedroht

Rob van Gils, Präsident der Branchenorganisation Aluminium Deutschland, fordert von Brüssel ein schnelles Eingreifen. Andernfalls würden über viele Jahre geschaffenen Strukturen der Aluminium-Kreislaufwirtschaft zerstört und Unternehmen aus dem Markt gedrängt werden. 

Fazit: Die USA kaufen derzeit den Alu-Markt in Europa leer. Die Verfügbarkeit von Alu-Schrott könnte kritisch werden, wenn die US-Nachrage längere Zeit so hoch bleibt. Unternehmen, die viel Alu-Schrott nutzen, müssen mit Preissteigerungen rechnen oder gar auf das viel teurere Primär-Alu zurückgreifen.  
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