E-Tankstellen als Zukunftsmarkt
Das Energieunternehmen EnBW aus Karlsruhe will zum größten Betreiber von Schnellladesäulen in Deutschland werden. Bis 2025 sollen es 2.500 Stationen in Deutschland sein. Das sind mehr, als der größte Tankstellenbetreiber Aral mit 2.300 vor Shell mit 1.955 in Deutschland Stationen hat. 2025 rechnet EnBW auch erstmals mit einem Gewinn aus dem Geschäft. Dafür will der Konzern jährlich 100 Mio. Euro investieren.
EnBW baut große Ladeparks und Stationen bei Einzelhändlern
Aktuell sind es über 600 EnBW-Schnellladestandorte. Jeder Schnellader hat 300 kw Leistung. An den Ladesäulen wird nach EnBW-Angaben nur Ökostrom abgegeben. Dabei baut der Energiekonzern zum einen große Ladeparks. Dazu gehört der kürzlich in Wörth an der Donau eröffnete mit 20 Ladesäulen. Zum anderen sollen Kooperationen mit dem Handel, wie der Mitte September verkündete Aufbau von Ladesäulen an 106 Bauhaus-Filialen, für einen schnellen Ausbau des Ladenetzes sorgen.
Mobility-App mit 200.000 Ladepunkten
Die EnBW mobility+ App hat insgesamt 200.000 Ladepunkte unter Vertrag. Die Tarife liegen bei 45 ct bei normalen Ladesäulen und 55ct an Schnelladern bzw. 36 bis 49 ct mit monatlicher Grundgebühr für Viellader. Außerdem gibt es Hochpreis-Anbieter, die in der App gekennzeichnet sind und die 79 ct verlangen. Die Preise wurden im Juli erhöht, zuvor waren sie zwei Jahre lang unverändert. Für einen VW ID3 Pro Performance bedeutet das (nach ADAC Verbrauchsmessung) Stromkosten von 8,69 bzw. 10,62 Euro (6,95 bzw. 9,46 Euro mit Grundgebühr) sowie 15,25 Euro an Hochpreis-Säulen. Zum Vergleich: der Golf 8 1.5 eTSI verbraucht nach aktuellen Preisen (1,67 Euro/l Super am 23.9.21) 10 Euro auf 100 km.
Fazit: EnBW entwickelt mit den E-Tankstellen zielstrebig einen für den Stromkonzern neuen Geschäftsbereich.