Edel- und Industriemetalle glänzen

Die Rohstoffpreise dürften 2021 weiter Auftrieb haben - allerdings differenziert. Wir sehen Chancen vor allem bei den Edel- und Industriemetallen. Die Edelmetalle Gold und Silber profitieren von der überbordenden Geldflut durch die Notenbanken. Die Zahl der Investoren, die Realwert-Sicherheit und einen gewissen Inflationsschutz suchen, kaufen diese Edelmetalle ein. Spiegelbildlich zeigt sich die Flucht in nicht beliebig vermehrbare Werte im Anstieg der Krypto-Kurse, voran natürlich des Bitcoins. Diese Aufwärtstrends dürften sich fortsetzen.

Die Industriemetalle werden ebenfalls profitieren. Denn die Nachfrage nach ihnen steigt aufgrund der konjunkturell stärkeren Entwicklung, die durch Billiggeld-Kredite und staatliche Investitionsprogramme angeschoben wird. Vor allem in Asien ist die Konjunktur schon längst wieder aus dem Corona-Tal aufgestiegen. In Europa und den USA stehen diese Bewegung und somit Preisimpulse sogar erst noch bevor.

Gute Konjunktur, schlechter Ölpreis

Der Ölpreis dürfte trotz all dieser guten Konjunkturperspektiven aber nur wenig Spielraum nach oben haben. Das liegt daran, dass ein zunehmender Teil der Ölnachfrage insbesondere im Mobilitätsbereich auf andere Energieträger verschoben wird (E-Mobilität). Auf der anderen Seite gibt es einen Förderwettstreit der wichtigsten Ölliefer-Länder. Sie alle haben nämlich das Problem, dass ihre Staatshaushalte zu wesentlichen Teilen auf den Öleinnahmen basieren - und teilweise gigantische Defizite aufweisen. Diese können am schnellsten mit forcierten Ölverkäufen gestopft werden. Das führt wiederum zu einer höheren Förderung - und das bremst letztlich das Potenzial des Ölpreises.