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Wie sich Anleger einfach und günstig ein nachhaltiges Portfolio bauen

Ein fester Kern und viele Satelliten

Wie sich Anleger einfach und günstig ein nachhaltiges Portfolio bauen. Copyright: Pexels
Die Strukturierung der eigenen Geldanlage stellt gerade Privatanleger oft vor große Herausforderungen. Wie sollen Titel gewichtet sein? Lieber ETFs oder doch Einzelaktien? Auf welche Regionen und Branchen schaue ich? Wir stellen eine auch für Privatanleger gut umsetzbare Methode vor, um ein durchdachtes und auch noch nachhaltiges Portfolio aufzubauen.

Mit einer Core-Satellite-Strategie können Anleger sich verhältnismäßig einfach und kostengünstig ein nachhaltiges Portfolio strukturieren. Das Core-Satellite-Konzept geht zurück auf die US-Ökonomen Fischer Black und Jack Treynor. Sie schlugen in den 1970er Jahren vor, ein Portfolio aus einem festen Basisdepot bzw. Kern („Core“) zu strukturieren und Spekulationen („Satellites“) als Beimischung hinzuzufügen. Das Verhältnis zwischen Kern und Satelliten kann natürlich jeder Anleger selbst bestimmen. Das meiste Vermögen sollte allerdings im Kern investiert sein, üblicherweise 70 bis 80%.

Heute trifft der Core-Satellite-Ansatz auf eine wachsende Nachfrage bei nachhaltigen Geldanlagen. Die Schwierigkeit bei einem "grünen" Core-Satellite-Portfolio liegt insbesondere in der Titelselektion. Durch das Kriterium „Nachhaltigkeit“ verengt sich das Titel-Universum. Fehlende Standardisierungen machen es für Anleger nicht leicht, "echte“ Nachhaltigkeitsfonds von Greenwashing zu unterscheiden. Hier haben es nicht-nachhaltig anlegende Investoren einfacher. Sie können auf global investierende Produkte (MSCI World ETF) zurückgreifen und sind schon allein mit einem Titel sehr breit investiert.

Ein Basisdepot aus drei Aktien-ETFs

Das nachhaltige FUCHS-Basisportfolio soll aus drei Aktien-ETFs bestehen. Da deutsche Anleger in puncto Nachhaltigkeit vor allem auf Klima- und Umweltaspekte achten, fokussieren wir auf Titel, die vereinbar sind mit den Bestimmungen des Pariser Klimaabkommens (vgl. FB 22.2.21). Aufgrund der wirtschaftlichen Stärke Europas und der USA empfehlen wir zwei Regionen-ETFs. Beide Regionen stehen für circa 45% der Weltwirtschaft. Die vorgestellten ETFs (siehe Tabelle) investieren zudem in eine Vielzahl verschiedener Branchen und tragen so durch ihre Streuung zu mehr Sicherheit im Portfolio bei. Prinzipiell können natürlich auch weitere Aktien-ETFs dem Basisdepot hinzugefügt werden. Allerdings wird es dann immer wahrscheinlicher, dass es inhaltliche Überschneidungen zwischen Titeln gibt.

Schon Black und Treynor rieten dazu, den Titel mit dem höchsten Renditepotenzial am stärksten zu gewichten. Wir raten daher, den grünen US-ETF stärker zu gewichten als sein europäisches Pendant. Hinzu nehmen wir einen nachhaltigen Dividenden-ETF, um regelmäßig Ausschüttungen zu erhalten. Eine modellhafte Gewichtung, die diesen Überlegungen Rechnung trägt, könnte strategisch 50% USA, 30% Europa und 20% Dividenden lauten. Die jährlichen Kosten für diesen Kern lägen bei 0,23%. Die von uns besprochenen ETFs sind alle über die Börse Stuttgart handelbar.

Schwankungsbreite geringfügig über dem MSCI World-Niveau

Die Aktien-ETFs schwankten in den vergangenen drei Jahren im Schnitt 18% um ihren langfristigen Mittelwert. Damit sind die von uns besprochenen Fonds etwas risikoreicher als der nicht-nachhaltige MSCI World ETF (Schwankung vergangene 3 Jahre 16%). In der Rendite sind sich der MSCI World und die drei grünen ETFs in der von uns vorgeschlagenen Gewichtung sehr ähnlich. Investoren, die mehr Sicherheit in ihrem Portfolio wollen, mischen (maßgeblich zulasten der Rendite) Anleihen oder Edelmetalle bei – sofern hierbei keine nachhaltigen Grundsatzbedenken vorliegen.

Mit diesem festen Kern sind Anleger gut und nachhaltig aufgestellt. Investoren die es „einfach“ mögen, belassen es beim Basisdepot und schalten nun in den Autopiloten. Wer mehr Rendite aus seinem Portfolio schlagen möchte, macht sich nun auf die Suche nach „Satelliten“. Das können weitere (nachhaltige) ETFs sein – etwa Spekulationen auf das überproportionale Wachstum bestimmter Regionen (z.B. Schwellenländer, China, Südamerika, Großbritannien, …), Branchen (Wasserstoff, Infrastruktur, Gaming, …) oder Einzel-Aktien sein. Auch andere Anlageklassen (Kryptowährungen, (Unternehmens)Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, …) sind eine Möglichkeit, um das Portfolio weiter zu stärken. Wichtig zu beachten ist natürlich, dass je mehr Titel hinzukommen, desto mehr steigt der Aufwand für Recherche und Portfolio-Überwachung.

Fazit: Die Grundidee hinter einem Core-Satellite ist einfach und für Anleger heute durch ETFs gut umsetzbar. Wer einmal für sich eine klare Strategie entdeckt hat, schafft es mit wenig Aufwand ein gut strukturiertes und durchdachtes Portfolio aufzubauen und zu pflegen. Auch das Thema Nachhaltigkeit kann dabei heute gut bespielt werden.

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