Eine zunehmend riskante Wette
Der Kakaopreis bewegt sich seit September 2019 in einem intakten Aufwärtstrend. Vor rund einem halben Jahr notierte der Preis für den Schoko-Rohstoff noch bei Kursen um 2.200 US-Dollar je Tonne. Doch zu Monatsbeginn nahm der Kakaopreis die Marke von 2.900 US-Dollar je Tonne ins Visier. Damit kletterte er auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren.
Doch die Rohstoff-Analysten von Marex Spectron sehen bereits das baldige Ende des Aufwärtstrends voraus. Der Grund: Die Marktexperten erwarten in der laufenden Erntesaison 2019/20 ein geringeres Angebotsdefizit. In den kommenden Tagen wird die Internationale Kakaoorganisation ICCO ihre erste Schätzung für die globale Marktbilanz 2019/20 vorstellen. Marex Spectron rechnet mit einem Angebotsdefizit von 25.000 bis 50.000 Tonnen. Im Januar war das Analysehaus noch von einem Defizit in Höhe von 100.000 Tonnen ausgegangen.
Vom Rücksetzer zur Korrektur
Für die Kakaoproduktion ist Marex Spectron hingegen optimistischer als zuvor. Denn die Kakaopflanzen haben die Trockenheit in Westafrika wohl besser überstanden als bislang befürchtet. „Die Trockenheit endet nun und für Anfang März ist Regen vorhergesagt. Dies verbessert die Aussichten insbesondere für die zweite Hälfte der Zwischenernte, die von April bis September läuft“, heißt es in dem Bericht weiter.
Der aktuelle Kursrücksetzer könnte sich somit zu einer größeren Korrektur ausweiten. Das nächste wichtige Unterstützungsniveau liegt aus technischer Sicht bei rund 2.400 US-Dollar je Tonne Kakao.