Einen in der Krone haben
Norwegen hat nach der Konjunkturschwäche eine beachtliche Erholung gesehen. Diese folgte auf den Einbruch der Ölpreise und die schwachen Investitionen der Ölindustrie. Beides hatte auf den Rest der Wirtschaft ausgestrahlt.
Die Festlandswirtschaft wächst derzeit überdurchschnittlich. Dazu gehört alles außer den Sektoren Gas, Öl und Seeschifffahrt. Auslöser war der Wiederanstieg der Ölpreise. Davon gehen jetzt klar positive Impulse aus. Die Ölwirtschaft investiert in neue Anlagen.
Zinserhöhungen zum Jahresende
Dagegen beruhigt sich der bisherige Boom im Wohnungsbau. Er hinterlässt allerdings eine hohe Verschuldung der privaten Haushalte. Diese wird zudem überwiegend variabel verzinst.
Ab dem Jahresende sind Zinserhöhungen der Notenbank fällig. Seit März 2016 beträgt der Leitzins 0,50%. Zinserhöhungen wirken direkt auf den Konsum. Dem steht eine hohe Beschäftigung mit steigenden Einkommen gegenüber. Sie sorgt für Impulse im selben Sektor und (über)kompensiert einen leichten Zinsanstieg.
Fazit: Wir setzen daher auf eine Fortsetzung der Erholung. Sie sollte den eher vorsichtigen Ausblick der Notenbank noch übertreffen. Das wird zu einem steileren Zinsanstieg führen als bisher erwartet. Wir sehen die Krone zum Euro steigen.
Empfehlung: Interessant ist ein Engagement in kurz laufenden NOK-Anleihen mit zwei bis drei Jahren Laufzeit. Eine bis Mai 2021 laufende Staatsanleihe (ISIN NO0010572878) mit einem Zinskupon von 3,750% wird zu einem Kurs von 108,55 gehandelt und rentiert mit 1,10%. Zwar ist der norwegische Staat bonitätsmäßig über alle Einwände erhaben. Die Krone kann allerdings vor dem Auslaufen der Anleihe wieder eine Trendumkehr zum Euro hinlegen. Die Währungsverluste können die Rendite ganz schnell zunichte machen.