Einzelhandelsflächen zunehmend attraktiv für Logistik

Eigner von Handelsflächen sollten sich eine Umwidmung in Logistikflächen überlegen. Der stationäre Handel leidet unter dem zunehmenden Onlinehandel. Die Flächen sind zum Teil nur noch schwer zu vermieten. Aber sie können ohne allzu große Umbauten als Logistikfläche genutzt werden. Ihre Lage in Kundennähe passt sehr gut zu den Anforderungen der Logistikunternehmen.

Logistiker suchen Flächen – immer kürzere Lieferzeiten

Der wachsende Online-Handel verlangt nach immer mehr Logistikflächen. 2018 erreichte er in Deutschland einen Umsatz von 53,3 Mrd. Euro. Das waren etwa 16,2% der gesamten Einzelhandelsumsätze. Nach wie vor wächst E-Commerce stark, im letzten Jahr mit 9,4%. Damit steigt auch die Zahl der versendeten Pakete. Waren es 2018 3,53 Mrd., so werden es 2022 mehr als 4,3 Mrd. sein. Das zeigt eine Studie der Deutschen Hypo. Die zunehmende Zahl an Paketen erfordert zusätzliche Logistikflächen.
Besonders stark wächst inzwischen der Onlinehandel mit Lebensmittel. Damit steigen die Anforderungen an die Logistik; sie muss schnell sein, damit die Frischeprodukte nicht verderben.
Kurzfristige Liefermodelle erfordern zusätzliche Logistikflächen. Besonders Amazon treibt die Anforderungen hoch. Schon jetzt ist die Lieferung eines bestellten Produkts am selben Tag in vielen deutschen Großstädten möglich. In naher Zukunft will der Internetriese die Bestellung innerhalb einer Stunde liefern. Weil gerade in Städten der Onlinehandel hohe Marktanteile hat, besteht hier die größte Nachfrage nach Logistikflächen. Bis 2021 werden Logistikunternehmen einen um 52% höheren Flächenbedarf aufweisen.

Kleinere Flächen benötigt

Dazu werden in Zukunft auch kleinere Flächen benötigt. Die großen Versandlager haben Flächen zwischen 25.000 bis 150.000 qm, kleinere Regionaldepots immer noch 15.000qm. Zukünftig wird es immer mehr kleinere Drehkreuze in Innenstadtnähe geben, von denen aus die Lieferwagen starten. Hier werden Flächen zwischen 1.000 qm und 6.000 qm ausreichen. Manche Anbieter wie Hermes und UPS nutzen sogar kleine Drehkreuze mit Flächen von 200 bis 500 qm.