Eisenerz: Förderung fällt, Preis steigt?
Der Preis für Eisenerz zieht zur Wochenmitte kräftig an. Mit rund 134,60 US-Dollar je Tonne notiert der Eisenerzpreis derzeit so hoch wie zuletzt vor sieben Jahren. Der jüngste Preisanstieg beschleunigte sich in dieser Woche, als der brasilianische Bergbaukonzern Vale seine Produktionsschätzungen für den wichtigen Industrierohstoff deutlich zurück nahm.
Vale rechnen nun damit, in diesem Jahr zwischen 300 und 305 Mio. Tonnen Eisenerz zu produzieren. Bislang hatte der größte Eisenerzproduzent der Welt eine Rohstoffproduktion zwischen 310 und 330 Mio. Tonnen in Aussicht gestellt. Auch für das kommende Jahr zeigt sich Vale vorsichtig und rechnet mit einer Eisenerzproduktion zwischen 315 und 335 Mio. Tonnen. Zur Einordnung: Im Jahr 2018 hatte der Minenkonzern noch 385 Mio. Tonnen Eisenerz produziert.
Sorgen vor Lieferengpässen
Die Rücknahme des Ausblicks schürt nun Sorgen vor kurz- und mittelfristigen Lieferengpässen des für viele Schlüsselindustrien wichtigen Rohstoffs. Tyler Broda, Rohstoffexperte von RBC Capital Markets, geht davon aus, dass die Lage auf dem Eisenerzmarkt noch mindestens die kommenden sechs Monate lang angespannt sein wird. Demnach weist sein Prognosemodell auf ein Defizit von zwei Prozent für 2021 hin.
Angesichts der Wachstumsraten der chinesischen Stahlproduktion könnte dieses Defizit sogar noch größer ausfallen. Allein im Oktober zog die Nachfrage nach Stahlprodukten in der Volksrepublik im Jahresvergleich um satte 15% an. Darüber hinaus erholen sich auch die Stahlmärkte außerhalb Chinas weiter.
Fazit: Vor diesem Hintergrund dürfte die jüngste Rally bei Eisenerz noch nicht das Ende der Fahnenstange gesehen haben. Zertifikate auf den wichtigen Rohstoff gibt es nicht, da Eisenerz nicht an einer Terminbörse gehandelt wird.
Empfehlung: Anleger die dennoch von steigenden Erzpreisen profitieren wollen, finden im Eisenerz-Basket der Raiffeisen Centrobank (ISIN: AT 000 0A0 4EB 7) eine Investment-Alternative. Dieser bildet die Kursentwicklung der Aktien der drei wichtigsten Rohstoffkonzerne (Rio Tinto, BHP Billiton, Vale) ab.