Ende der Durststrecke
Nach dem historischen Preiseinbruch Mitte April sind die Rohölnotierungen wieder auf dem Vormarsch. Technische Effekte wie Liefertermine bei Rohöl-Future-Kontrakten sowie ein massives Überangebot am Ölmarkt hatten den Preis für leichtes US-Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) vor gut drei Wochen sogar in den negativen Bereich (damaliger Liefermonat) abrutschen lassen.
Der Ölpreis am Kassamarkt brach ebenfalls deutlich ein. Zwischenzeitlich notierte er unter der 10-US-Dollar-Marke. Mittlerweile hat sich leichtes US-Öl wieder deutlich verteuert. Mit aktuell 26,04 US-Dollar je Barrel handelt Öl wieder so hoch wie vor dem Crash.
Produktion fährt wieder an
Gründe für den Anstieg sind schnell gefunden. Einerseits lockern inzwischen viele Länder ihre „Corona-Eindämmungsmaßnahmen“ und beginnen damit ihre Wirtschaft schrittweise wieder hochzufahren. Damit steigt auch die Nachfrage nach dem Energierohstoff wieder an.
Auf der anderen Seite beginnen die Förderländer der OPEC+ in den kommenden Tagen mit Kürzungen der Öl-Produktion. Im Mai und Juni werden die Mitglieder des Ölkartells und ihre Partner zusammen 9,7 Mio. Barrel Öl täglich weniger fördern. Auch Kanada, Norwegen und die USA beginnen damit ihre Produktion zu drosseln.
Vorratszuwachs verlangsamt sich
Der Höhepunkt des Überangebots könnte bald erreicht sein. Das zeigen die jüngsten Daten zu den US-Lagerbeständen. Hier legten die Vorräte in dieser Woche nur noch um 4,6 Mio. Barrel zu und nicht um 7,8 Mio. Barrel, wie im Vorfeld prognostiziert.
Fazit: Öl könnte den Angebots-Peak erreicht haben. Die Preise erholen sich auf breiter Front.
Empfehlung: Wer unserer Kaufempfehlung vor zwei Wochen gefolgt ist, kann schnelle Teilgewinne einstreichen, bleibt mit einer Teilposition jedoch weiter an Bord. Das entsprechende Öl-ETC hat die ISIN: DE 000 PB6 R1W 7.