Erdgas-Preis schlägt erratisch aus
Der Erdgaspreis zieht - etwas überraschend angesichts der steigenden Temperaturen - kräftig an. Seit Januar bewegte sich der Preis des Energier-Rhstoffs in einer vergleichsweise breiten Handelsspanne zwischen 1,60 und 2,11 USD/MMBtu seitwärts.
In dieser Woche zogen die US-Erdgasnotierungen deutlich an. Zwischenzeitlich handelte Natural Gas mit 2,13 USD/MMBtu rund 18% höher als noch vor wenigen Tagen. Wird der Anstieg nicht sofort wieder abverkauft, wäre aus technischer Sicht die Bodenbildungsphase beim Erdgas-Preis abgeschlossen.
Neue Sanktions-Spekulationen treiben LNG-Preis
Der jüngste Kursanstieg hat zwei Ursachen. Einerseits bereiten die USA neue Sanktionen gegen russische LNG-Unternehmen vor. Die versorgen vor allem die Märkte in Europa Zudem kamen Spekulationen auf, dass die USA Sanktionen gegen den iranischen Öl-Sektor verlängern werde. Noch vor einer Woche hieß es aus Washington, die Biden-Regierung bereite ein Sanktionspaket vor, dass die Öl-Exporte nicht beeinträchtigen würde. So wolle man Preissprünge an den Energiemärkten verhindern. Das scheint nun nicht mehr so sicher. Die Spannungen könnten jederzeit wieder aufflammen und die Preise im gesamten Energiesektor in die Höhe treiben.
Obendrein gibt es Versorgungsprobleme in Europa. Die Hammerfest-Anlage für Flüssiggas (LNG) in Norwegen wurde wegen eines Lecks vollständig vom Netz genommen. Auch das Elgin-Franklin-Gasfeld in der Nordsee produziert wegen technischer Schwierigkeiten aktuell kein Gas. Das dürfte zwar bald wieder behoben sein. Akut hat der Ausfall aber für zusätzlichen Preisdruck gesorgt, da die Nachfrage nach Erdgas weiter hoch ist Laut Bloomberg hat China im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr rund 21% mehr LNG importiert.